Ölpreis und Tauschgeschäft bescheren BASF Gewinneinbruch
Ludwigshafen (dpa) - Der Ölpreisverfall und die Abgabe des Gashandels- und -speichergeschäfts haben der BASF im zweiten Quartal 2016 einen Umsatz- und Gewinneinbruch eingebracht.
Von April bis Juni sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 14,48 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss ging um 14 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zurück, wie BASF am Mittwoch mitteilte.
Unternehmenschef Kurt Bock sagte, es habe im zweiten Quartal eine „robuste Nachfrage“ vor allem aus der Automobil- und der Bauindustrie gegeben. „Nichtsdestrotz bleibt das gesamtwirtschaftliche Umfeld schwer zu berechnen“, sagte er.
BASF konzentriere sich nun weiter auf Kosteneinsparungen und Restrukturierungsmaßnahmen. Die Erwartungen des Konzerns hinsichtlich der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklungen bleiben unverändert.
Bock bestätigte seine Erwartungen für das Gesamtjahr. Demnach wird - vor allem wegen des fehlenden Gashandels- und Gasspeichergeschäfts und des niedrigen Ölpreises - ein deutlicher Umsatzrückgang erwartet. Auch der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn soll um bis zu zehn Prozent sinken.
„Unser Ausblick für 2016 bleibt im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein unverändert anspruchsvolles Ziel“, sagte Bock. Er sei vor allem von der weiteren Entwicklung des Ölpreises abhängig. BASF geht weiter davon aus, dass der Preis für ein Barrel der Sorte Brent im Jahresschnitt 40 US-Dollar beträgt.
Im Segment Öl und Gas ging der Umsatz im zweiten Quartal um 83 Prozent auf 617 Millionen Euro zurück. Das lag zum einen daran, dass BASF sein Gashandels- und Gasspeichergeschäft im Zuge eines Tauschs an den russischen Energieriesen Gazprom abgetreten hatte. Wegen des Tauschs fehlten laut BASF im Vergleich zum Vorjahresquartal Umsätze von drei Milliarden Euro. Außerdem drückten die niedrigeren Öl- und Gaspreise den Umsatz. Das Geschäft mit Basis-Chemikalien lief nicht zuletzt wegen niedriger Verkaufspreise schlechter.
Insgesamt sank der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 1,70 Milliarden Euro. Damit traf die im Dax notierte Gesellschaft die Erwartungen der Analysten. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn sank um 14 Prozent auf knapp 1,19 Milliarden Euro.