Planer der BER-Entrauchungsanlage entlassen
Berlin (dpa) - Die Personalquerelen am Berliner Hauptstadtflughafen nehmen kein Ende: Nun ist der Planer der Entrauchungsanlage entlassen worden.
Ein Sprecher der Flughafengesellschaft teilte auf Anfrage mit, „aufgrund schwerer Mängel“ sei die Zusammenarbeit beendet worden. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Der Zeitung zufolge erhielten der Ingenieur und seine Mitarbeiter Baustellenverbot.
Die technischen Probleme mit der Entrauchungsanlage gelten als ein Haupthindernis für die Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Flughafens BER, dessen Eröffnungstermin noch immer nicht feststeht.
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll die Kündigung damit begründet worden sein, dass sich der Planer geweigert habe, eine Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen. Hierzu wollte sich der Flughafen-Sprecher nicht äußern. Das Blatt zitiert den Planer mit den Worten: „Es gibt bisher gar keine Messung, die beweist, dass die Anlage nicht funktioniert. Sie ist schlicht immer noch nicht fertiggestellt.“ Der neue Technik-Leiter Jochen Großmann bewerte die Anlage hingegen als Fehlkonstruktion, hieß es in dem Bericht.
Unterdessen meldete sich im Ringen um das Nachtflugverbot an dem künftigen Airport erneut der Bund zu Wort. Die Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Brigitte Zypries (SPD), sprach sich gegen eine strikte Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr aus. „Eine entsprechende Regel griffe zu weit“, sagte sie dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Am BER würden Flugzeuge über Gebieten starten und landen können, die „sicher nicht so dicht besiedelt sind wie zum Beispiel rund um den Flughafen Frankfurt“.
Derzeit ist am Flughafen ein Verbot zwischen 0.00 und 5.00 Uhr geplant. Das Land Brandenburg dringt auf eine Ausweitung. Die beiden anderen Flughafen-Gesellschafter Bund und Berlin sind dagegen.
Als alternativen Lärmschutz schlug Zypries vor, zu Nachtzeiten nur noch moderne und relativ leise Maschinen starten und landen zu lassen. Bei der Technologie habe es „gewaltige Fortschritte“ gegeben, meinte die SPD-Politikerin.