Tesla enttäuscht Anleger: Noch mehr Verlust und Lieferprobleme

Palo Alto (dpa) - Beim Elektroauto-Hersteller Tesla sind die Geschäfte zum Jahresende wesentlich schlechter gelaufen als erwartet.

Foto: dpa

Das Unternehmen rutschte noch tiefer in die roten Zahlen und lieferte deutlich weniger Autos aus als angepeilt, wie aus dem am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Finanzbericht hervorgeht. Firmenchef Elon Musk schürt aber weiter hohe Erwartungen.

Hohe Entwicklungs- und Expansionskosten sorgten im vierten Quartal für einen Verlust von 108 Millionen Dollar, nach 16 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg zwar um 55 Prozent auf 957 Millionen Dollar (847 Mio Euro). Doch Analysten hatten mit mehr gerechnet. Die Aktie fiel zum US-Handelsstart am Donnerstag um 7,5 Prozent.

Tesla fertigte im Schlussquartal mehr Autos als angenommen und konnte sein Produktionsziel von 35 000 Fahrzeugen im Gesamtjahr so doch noch erreichen. Allerdings wurden zuletzt deutlich weniger Wagen ausgeliefert als angepeilt. Gründe dafür seien schlechtes Wetter, Ferien der Käufer sowie Verzögerungen bei der Produktion einer neuen Modellvariante gewesen, erklärte das Management.

Im gesamten Jahr addierte sich der Verlust auf gut 294 Millionen Dollar. Musk rechnet damit, dass seine Firma frühestens 2020 profitabel wird. Zugleich verspricht er aber auch, 2025 eine Million Elektroautos pro Jahr zu bauen. Tesla-Manager Jeffrey Brian Straubel verteidigte in einer Telefonkonferenz die hohen Investitionen und sagte, wenn das Wachstumstempo beibehalten werde, könne Tesla in zehn Jahren sogar einen ähnlichen Marktwert erreichen wie Apple heute.

Auch für das laufende Jahr legt Tesla die Messlatte hoch: 55 000 Fahrzeuge des aktuellen mehr als 70 000 Dollar teuren Model S und des neuen SUV Model X sollen ausgeliefert werden. Das wäre eine Steigerung um 70 Prozent gegenüber 2014. Das bereits mehrmals verschobene Model X soll in sechs Monaten endlich auf den Markt kommen. Der Konzern habe 10 000 Bestellungen für das Model S und 20 000 Anfragen für Model X.

Tesla stellt bislang ausschließlich Luxus-Elektroautos für reiche Kunden her. Die Firma will erst 2017 mit dem Model 3, das etwa 35 000 Dollar kosten dürfte, den Massenmarkt entern. Voraussetzung dafür, dass damit eines Tages auch Geld verdient wird, ist der Aufbau einer riesigen Fabrik für Batterien, mit denen die Fahrzeuge betrieben werden. Diese „Gigafactory“ entsteht in Nevada. Der Ausbau macht allein in diesem Jahr Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar notwendig.