Alle wollen Lakers-Center Howard - Nowitzki mischt mit

Dallas (dpa) - Am Wochenende stand für Dirk Nowitzki bei einem Baseball-Benefizspiel noch einmal der Spaß im Vordergrund, in dieser Woche wird es für Deutschlands Basketball-Superstar wieder richtig ernst.

Zwar muss der 35-Jährige noch keine schweißtreibenden Trainingseinheiten absolvieren, mit Beginn der Transferperiode startet die NBA aber in ihre heiße Sommerphase. Im Mittelpunkt: Center Dwight Howard, den Nowitzki liebend gern in der kommenden Saison im Trikot der Dallas Mavericks sehen würde.

Um den exzentrischen Riesen von den Los Angeles Lakers zu einem Wechsel nach Texas zu überzeugen, griff Nowitzki in der vergangenen Woche höchstpersönlich zum Telefonhörer. „Ich habe ihn erreicht und ihm dabei gesagt, dass wir ihn gern verpflichten würden“, verriet der Würzburger. „Das ist schon alles. Wir telefonieren nicht jeden Tag. Ich schreibe ihm keine Briefe“, sagte Nowitzki laut US-Medien.

Anders als in den vergangenen Jahren mischt sich der Würzburger in diesem Sommer aktiv in die Planungen seines Clubs ein. Schließlich will der Blondschopf mit den Mavs unbedingt in den Kreis der Topteams zurückkehren, nachdem im April erstmals seit 13 Jahren die Playoffs verpasst worden waren. „Ich will in den letzten Jahren meiner Karriere noch einmal um den Titel mitspielen“, sagte Nowitzki - Howard soll dabei das entscheidende Puzzleteil werden.

Das Problem: Der 2,11-Meter-Koloss steht nicht nur bei den Mavs hoch im Kurs - auch andere Teams, allen voran die Houston Rockets, wollen den Center holen. Eine Rockets-Delegation, angeführt von NBA-Legende Hakeem Olajuwon, will sich in Los Angeles mit Howard treffen.

Danach sind die Mavericks an der Reihe. Nowitzki, Clubboss Mark Cuban und General Manager Donnie Nelson werden alles versuchen, um Howard einen Wechsel zum NBA-Champion von 2011 schmackhaft zu machen. Der 27-Jährige soll in Dallas zum wichtigsten Spieler des Vereins aufgebaut werden. Zunächst noch ein paar Jahre an der Seite von Nowitzki, danach als alleiniger Anführer. „Wenn er gesund ist, ist er der dominanteste große Mann in der Liga“, lobte Nowitzki seinen Wunschmitspieler.

Alle anderen Personalplanungen bei den Mavs sind erst einmal hinten angestellt. Zwar gibt es wie immer in der Transferphase zahlreiche Gerüchte und Spekulationen, doch bevor sich Howard nicht entschieden hat, wird nicht viel passieren. Die Mavs „haben nur einen Fokus im Moment und das ist es dafür zu sorgen, dass sich Howard in den Club verliebt“, schrieb die „Dallas Morning News“.

Als Favorit gilt aber Houston, das mit Spielern wie James Harden und Jeremy Lin ein Team mit großen Perspektiven bietet. Nicht aus dem Rennen sind zudem die Lakers, die Howard nach den NBA-Regularien als einziger Club einen Fünfjahresvertrag über 118 Millionen Dollar bieten können. Bei jedem anderen Club müsste der Center finanzielle Einbußen hinnehmen.

Allerdings gilt sein Verhältnis zu Lakers-Coach Mike D'Antoni und Superstar Kobe Bryant als unterkühlt. Es ist also noch alles offen, für Nowitzki und die Mavs stehen spannende Tage an. „Das verspricht eine der wildesten Wochen in der Mavs-Geschichte zu werden“, schrieb die Tageszeitung „Star-Telegram“. Howard hat angekündigt, sich bis zum 10. Juli entscheiden zu wollen.

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