Audi-Studie A7 h-tron: Brennstoffzellenauto der Oberklasse
Los Angeles (dpa/tmn) - Der Serienstart der Brennstoffzelle bei Toyota lockt auch die deutschen Autobauer aus der Reserve. Audi stellte jetzt in Los Angeles die Studie A7 h-tron vor.
Audi am Rande der Automesse in Los Angeles (Publikumstage: 21. bis 30. November) ein Forschungsfahrzeug vorgestellt, das mit Strom aus der sogenannten kalten Verbrennung von Wasserstoff angetrieben wird. Dass die Studie auf dem Oberklassemodell A7 basiert, kommt nicht von ungefähr: Die Antriebstechnologie taugt durchaus auch für eine große Limousine, lautet die Botschaft von Audi.
Im A7 h-tron erzeugt die Brennstoffzelle aus insgesamt rund fünf Kilogramm Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft Strom für rund 500 Kilometer elektrisches Fahren. Der Wasserstoff ist auf vier Kohlefaser-Drucktanks verteilt, erläutert der Hersteller. Als Abgas entsteht dabei nur Wasserdampf. Für Vortrieb sorgen zwei Elektromotoren mit einer Spitzenleistung von zusammen 228 kW/310 PS und bis zu 540 Newtonmetern Drehmoment.
Das Antriebsdoppel ermöglicht erstmals in einem Brennstoffzellenauto einen elektrischen Allradantrieb. Und weil Audi außerdem als Puffer noch die Lithium-Ionen-Akkus aus dem Plug-in-Hybridmodell A3 e-tron einbaut, können die beiden E-Maschinen ihre Leistung voll ausspielen: Den Angaben nach beschleunigen sie das Forschungsfahrzeug in 7,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h.
Von der Markteinführung des A7 h-tron ist Audi noch weit entfernt: „Wir wollen technisch am Ball bleiben und zeigen, dass auch wir diesen Antrieb einführen könnten“, rechtfertigt ein Audi-Entwickler den Forschungsaufwand. Aber angesichts der hohen Kosten und des dünnen Tankstellennetzes glaube bei Audi niemand an den schnellen Durchbruch der Brennstoffzelle: „In diesem Jahrzehnt werden wir deshalb sicher noch kein Fahrzeug anbieten.“