Autofahrer-Studie: Wissenslücken bei Regeln im Ausland
München (dpa/tmn) - Viele Autofahrer denken, dass sie sich mit Maut und Tempolimits im Ausland bestens auskennen. Fast jeder zweite (48 Prozent) glaubt einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Innofact zufolge, die Verkehrsregeln jenseits der deutschen Grenzen genau zu beherrschen.
Zwei von fünf Autofahrern (42 Prozent) meinen außerdem zu wissen, in welchem Land Gebühren auf der Autobahn fällig werden. So viel zum Selbstbild. Wie gut Realität und Selbsteinschätzung zusammenpassen, zeigt die Studie auch. Die meisten Befragten zeigten auffällige Wissenslücken, als sie nach konkreten Regeln in Italien gefragt wurden. Das Tempolimit von 110 km/h auf italienischen Schnellstraßen konnte nicht einmal jeder fünfte (18 Prozent) angeben. Fast jeder dritte (28 Prozent) gab zu, die Geschwindigkeitsbegrenzung gar nicht zu kennen. Mehr als jeder zweite (54 Prozent) antwortete falsch.
Auch bei den Farben der Schilder liegen viele Autofahrer daneben. So glaubt fast jeder Dritte (30 Prozent), dass Verkehrsschilder auf italienischen Autobahnen wie in Deutschland blau sind, jeder Zwanzigste (6 Prozent) hält sie für gelb. Tatsächlich sind die Autobahntafeln grün. Das wussten immerhin 38 Prozent der Befragten. In der Schweiz wissen wenigstens 30 Prozent der deutschen Autofahrer, dass die Geschwindigkeit außerhalb von Ortschaften auf 80 km/h begrenzt ist.
Die Verkehrsregeln im Ausland weichen teilweise stark von den Bestimmungen in Deutschland ab. In Frankreich beispielsweise gelten für Neulinge in den ersten zwei Jahren nach der Führerscheinprüfung besondere Regeln. Laut ADAC dürfen sie außerorts nur 80 km/h fahren, während für alle anderen Autofahrer maximal Tempo 90 gilt. Und in Österreich dürfen Beamte mit bloßem Augenmaß eine Tempoüberschreitung feststellen. Verkehrsexperten raten, sich vor Antritt der Urlaubsreise ausführlich über Verkehrsregeln und Gegebenheiten außerhalb von Deutschland zu informieren.
An der Studie haben 1050 Autofahrer zwischen 18 und 65 Jahren teilgenommen. Die Befragung im Auftrag des Internetportals Autoscout 24 erfolgte zwischen dem 2. bis 4. Juni.