Erste-Hilfe-Kenntnisse alle zwei Jahre auffrischen
Berlin (dpa/tmn) - Ein Crash, der Erste Hilfe erfordert: Viele Autofahrer sind in Notsituationen unsicher, wie sie reagieren sollen. Ein Kurs in Erster Hilfe liegt oft Jahre zurück. Rettungsdienste empfehlen, sich mit regelmäßigen Auffrischungskursen für den Notfall zu wappnen.
Autofahrer sollten ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse nach Expertenempfehlung alle zwei Jahre auffrischen. „In Notsituationen hat man keine Zeit, groß nachzudenken, da müssen alle Handgriffe sitzen“, sagte Ralf Sick von der Johanniter-Unfall-Hilfe in Berlin. Blieben Autofahrer in diesem Turnus, müsse auch nicht stets ein kompletter Tageskurs in lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort absolviert werden. Es genüge in der Regel ein vierstündiger Auffrischungskurs, der um die 20 Euro kostet.
„Die meisten Deutschen machen nur einmal in ihrem Leben einen Erste-Hilfe-Kurs, nämlich zur Führerscheinprüfung. Das liegt bei vielen Menschen zu lange zurück, um sich noch an alle Details erinnern zu können“, so Sick. Umfragen bestätigen dies immer wieder. Zuletzt hatte eine Dekra-Umfrage ergeben, dass knapp die Hälfte der Autofahrer (45 Prozent) Angst haben, etwas falsch zu machen bei der Ersten Hilfe nach einem Unfall.
Neben der Johanniter-Unfall-Hilfe sind weitere Anbieter für Erste-Hilfe-Kurse zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Malteser Hilfsdienst. In einem Kurs über lebensrettende Sofortmaßnahmen lernen Teilnehmer unter anderem die Kontrolle der Vitalfunktionen eines Unfallopfers und wie es in stabile Seitenlage gebracht und per Herz-Lungen-Massage wiederbelebt werden kann. Auch Maßnahmen bei Schockzuständen werden vermittelt sowie das Absetzen eines Notrufes.
Im Notfall sollte nach Angaben der Johanniter-Unfall-Hilfe eine „Rettungskette“ eingehalten werden: Danach gilt es zunächst die Lage einzuschätzen, den Unfallort sowie sich selbst und andere zu sichern und Personen gegebenenfalls aus dem Gefahrenbereich zu retten. Danach wird der Notruf abgesetzt, erst dann beginnt die Hilfe am Opfer - beginnend mit Kontrolle von Bewusstsein, Atmung und auf Verletzungen.