Kurz und schmerzlos - Der Toyota iQ gilt als sehr unanfällig
Berlin (dpa/tmn) - Er machte dem Smart Konkurrenz und war ein weiteres Auto für äußerst enge Parklücken: der Toyota iQ. Zu bemängeln war an dem technisch überzeugenden Kleinstwagen lediglich der hohe Preis.
Wer sich für einen Gebrauchten entscheidet, kann sparen.
Mit dem Toyota iQ besetzte der japanische Hersteller eine weitere Lücke im Segment der Kleinstwagen. Verkaufshemmend wirkt bei dem City-Flitzer allerdings der recht hohe Anschaffungspreis. Mit einem jungen Gebrauchten spart der Autokäufer eine Menge. Vom Prüfstand gibt es kaum Einwände - der knapp drei Meter lange Wagen macht bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) kaum Probleme.
„Beim TÜV macht der iQ eine gute Figur“, vermeldet der „TÜV Report 2014“. Bis auf etwas verschleißfreudige Bremsscheiben, gelegentliches Schiefziehen beim Abbremsen und tolerierbare Lichtmängel schneide der kleine Viersitzer bei der HU bestens ab. Der ADAC kann bei dem Wagen ebenfalls recht wortkarg bleiben: Außer häufigen Batterieproblemen und defekten oder feuchten Zündkerzen - besonders bei den Baujahren 2009 und 2010 - sei der Wagen unauffällig.
Im Jahr 2008 gab Toyota den Startschuss für die Serienproduktion des iQ, Verkaufsstart war 2009. Das Auto sollte sich vom Konkurrenten Smart besonders durch mehr Platz im Innenraum positiv abheben: Anders als der je nach Generation 30 bis 50 Zentimeter kürzere Zweisitzer aus dem Daimler-Konzern bietet der Japaner zur Not Platz für zwei weitere Personen. Wird die hintere Rücklehne umgeklappt, wächst der Stauraum von 32 auf 238 Liter. Auch in Crashtests schnitt der Mini aus Fernost besser ab als sein deutsches Pendant.
Die Motorenpalette des frontgetriebenen iQ ist sehr übersichtlich, bietet aber auch ein Dieselaggregat, was in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit ist. Zwei Benziner bietet Toyota an, einen Reihendreizylinder mit 50 kW/68 PS und die Variante mit vier Zylindern und 72 kW/98 PS. Der Selbstzünder schöpft aus vier Brennkammern 66 kW/90 PS.
Beim Preis spricht einiges gegen einen fabrikfrischen Wagen, denn neu kostet der iQ mindestens 13 650 Euro, ein Smart Fortwo als Coupé mit 45 kW/61 PS starkem Dreizylinder startet bei 10 335 Euro. Laut Schwacke-Liste sollte als günstigster gebrauchter iQ ein Exemplar des kleinen Benziners von 2009 für um die 6450 Euro aufzutreiben sein. 48 750 Kilometer hat ein solches Auto nach Berechnungen von Schwacke durchschnittlich hinter sich.
Rund 11 850 Euro müssen Interessenten noch einplanen, wenn sie es auf einen iQ 1.4 D-4D + von 2012 mit dem Dieselmotor abgesehen haben (27 300 Kilometer). Ein 98-PS-Benziner von 2011 sollte im Falle des iQ 1,33 noch etwa 9250 Euro kosten (30 700 Kilometer). Bald wird es den iQ womöglich nur noch als Gebrauchtwagen geben: Gerüchten zufolge stellt Toyota den Wagen im Laufe des Jahres 2014 ersatzlos ein. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür bislang nicht.