Porsche auf Platz eins Gebrauchtwagenreport: Deutsche Marken bei jungen Autos vorn

Stuttgart (dpa/tmn) - Die Modelle deutscher Hersteller haben bei jungen Gebrauchten in den meisten Autoklassen die Nase vorn. Sie weisen dort die wenigsten Mängel auf. Das ist ein Ergebnis des neuen Gebrauchtwagenreports der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ).

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Der basiert auf Prüfergebnissen der regelmäßigen Hauptuntersuchungen. So stehen bei den ein- bis dreijährigen Fahrzeugen in sechs von acht Klassen deutsche Autos ganz oben.

Lediglich bei den Kleinwagen und in der Kompaktklasse sieht das anders aus: Der japanische Mazda2 steht bei den Kleinen ganz oben. Dahinter folgen Audi A1 und Toyota Yaris. Mit dem Volvo V40 siegt bei den Kompakten ein Schwede und verweist den Audi A3 und die Mercedes A-Klasse auf die Plätze. In der Mittelklasse belegt die C-Klasse von Mercedes den ersten Platz und lässt Audi A4 und Volvo S60/V60 hinter sich.

Der Audi A6 erklimmt den ersten Platz in der Oberklasse und schlägt die Mercedes E-Klasse und den Audi A7. Bei den Vans und Minivans siegt die Mercedes B-Klasse vor dem BMW 2er Active Tourer und dem Toyota Verso. Die übrigen Klassen sehen jeweils Porsche-Modelle ganz vorn. Bei den Sportwagen und Cabrios ist das Porsches Mittelmotor-Zweisitzer als Boxster (Cabrio) und Cayman (Coupé). Das Modell weist auch insgesamt über den gesamten Report die wenigsten Mängel auf.

In der Luxusklasse siegt der Panamera vor Audi A8 und BMW 7er. Der Macan hat bei den SUVs und Geländewagen die Nase vorn - vor zwei Modellen von Mercedes, dem GLC und dem GLA.

Insgesamt mehr als fünf Millionen Hauptuntersuchungen haben die GTÜ-Prüfer für den Report ausgewertet und dadurch die Ergebnisse für 250 Automodelle erstellt. Die Resultate lassen sich im Sonderheft „Auto Zeitung Gebraucht-Report 2019 mit GTÜ-Report“ in Zusammenarbeit mit der Testredaktion der „Auto Zeitung“ nachlesen.

Daneben hat die GTÜ auch ihren Mängelreport 2018 auf Basis von 2,4 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) im ersten Halbjahr 2018 vorgestellt. Die Zahl der Autos mit Mängeln ist dabei rückläufig: Aktuell bekamen 62,7 Prozent der von der GTÜ geprüften Autos die Plakette ohne Beanstandung (2017: 61,4 Prozent). Die Zahl der Autos mit erheblichen Mängeln blieb fast gleich: Mit 21,1 Prozent fiel rund jeder fünfte Pkw deswegen durch (2017: 21,0 Prozent).

Je älter die Autos, desto eher scheitern sie auch bei der HU. So fiel fast ein Drittel (29,6 Prozent) der über neun Jahre alten Autos wegen erheblicher Mängel durch. Dagegen bekamen nur 3,9 Prozent der jungen Autos bis drei Jahre die Plakette nicht auf Anhieb.

Und mit dem Prüftermin nehmen es viele auch nicht so genau: Rund 38 Prozent der Autofahrer fuhren mit überzogenem HU-Termin bei der GTÜ vor. Und an diesen Pkw entdeckten die Prüfer dann „deutlich mehr Mängel“ als bei denen der pünktlichen Autofahrer.

Wer den Termin länger als zwei Monate überzieht, muss gestaffelt mit Geldbußen bis zu 60 Euro und auch einem Punkt rechnen, erklärt die GTÜ, die nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr einen Marktanteil von 16,2 Prozent bei den HU hatte.