Kindersitztest: ECE-Siegel kein Garant für Sicherheit
Stuttgart (dpa/tmn) - Viele Kindersitze sind trotz ECE-Siegels für geprüfte Qualität nicht sicher genug. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test der Zeitschrift „auto, motor und sport“ und des TÜV Süd, bei dem drei von neun Sitzen durchfielen.
Alle getesteten Sitze entsprachen dabei der europäischen ECE-Prüfnorm, was generell Pflicht in Deutschland ist. „Wer möglichst hohe Sicherheit für Kinder im Auto anstrebt, sollte sich über unabhängige Verbraucherschutz-Tests informieren, da in diesen in der Regel höhere Anforderungen gestellt werden als in der Norm gefordert“, empfiehlt Frank Volk vom TÜV Süd.
Die Sitzerhöhung Cartrend Kids Sunny rutschte beim simulierten Unfall unter dem Dummy weg, berichten die Tester. Verkehrsexperten raten generell von der Verwendung solcher Polster ohne Rückenlehne und Seitenstützen ab. Beim Kindersitz Taos von Storchenmühle sei der Fahrzeuggurt aus der Schulterführung gerutscht und habe dem Oberkörper des Dummys keinen Halt gegeben. Die Babyschale Concord Intense löste sich den Angaben zufolge beim Frontalaufprall mit 51 km/h aus der Isofix-Befestigung und flog durch den Wagen.
Nur „bedingt empfehlenswert“ beurteilten die Tester den Sitz Kidfix von Römer. Bei diesem Modell rutschte der Gurt im Crashtest durch die Gurtführung und bot dem Dummy etwas Bewegungsfreiheit - dadurch würde die Belastung im Brustbereich eines Kindes bei einem Unfall zunehmen, lautet die Begründung.
Empfehlenswert seien die Sitzschalen Recaro Young Profi, Maxi Cosi Pebble, Cybex Aton und BeSafe IziGo, berichtet die Zeitschrift. Bei den Sitzen für größere Kinder habe das Modell Kiddy Cruiserfix Pro den Crashtest ohne Einschränkung bestanden.