Kopfüber im Unfallwagen nicht panisch den Gurt lösen
Landsberg/Lech (dpa/tmn) - Ein Auto rutscht bei Glätte von der Straße rutscht und landet auf dem Dach. Kopfüber hängende Insassen dürfen auf keinen Fall panisch den Anschnallgurt lösen.
Auf glatter Fahrbahn kann es ganz schnell gehen: Der Wagen schlittert, rutscht von der Fahrbahn und kommt auf dem Dach zum Stehen. „Wer kopfüber im Gurt hängt und sich einfach abschnallt, riskiert beim Sturz aus dem Sitz schwere Verletzungen an Kopf, Hals und Wirbelsäule“, warnt Thomas Unger von der ADAC Unfallforschung. Betroffene müssen sich Punkte suchen, an denen sie sich abstützen können: „Zum Beispiel eine Hand gegen den Dachhimmel drücken und sich mit den Füßen in den Sitz pressen.“ Erst wenn das Gurtschloss entlastet ist, kann es gefahrlos geöffnet werden.
Können sich Betroffene nicht aus eigener Kraft abstützen, weil sie bei dem Überschlag Verletzungen an Armen oder Beinen erlitten haben, benötigen sie Hilfe, um aus dem Unfallauto sicher herauszukommen. „Am besten klappt das mit zwei Helfern“, sagt Unger. „Einer stützt den Verletzten ab, der andere löst dann das Gurtschloss.“
Kopfüber im Gurt hängende Unfallfahrer, die sich nicht selbst helfen können, müssen möglichst schnell abgestützt und aus ihrer Lage befreit werden. „Sonst können sie ein Hängetrauma erleiden“, erklärt der ADAC-Unfallforscher. Wichtig ist aber auch, dass sich Helfer bei der Rettungsaktion nicht selbst in Gefahr bringen, betont Unger: „Sie müssen darauf achten, dass das Unfallauto in einer stabilen Lage ist und es nicht kippen oder verrutschen kann.“ Im Zweifel sollten Helfer warten, bis die alarmierten Rettungskräfte mit dem nötigen Equipment eintreffen, um das Fahrzeugwrack zu stabilisieren.