Fahrradrevolution Sicher unterwegs mit dem Pedelec

Göttingen (dpa/tmn) - Pedelecs unterstützen den Fahrer beim Treten elektrisch. Ihr Fahrverhalten ist zwar ähnlich wie bei einem klassischen Fahrrad. Dennoch müssen sich Radler, die auf ein solches Zweirad umsteigen, in einigen Punkten umgewöhnen.

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Fünf Tipps für den sicheren Umgang.

PROBEFAHRTEN MACHEN

Ein Unterschied zum klassischen Fahrrad ist der zusätzliche Motorschub, der sich vor allem in der Kurve bemerkbar macht. Wer vom Fahrrad auf ein Elektrofahrrad umsteigt, werde sich zwar schnell daran gewöhnen, sagt Thomas Geisler vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). „Dennoch sollten die ersten Fahrten mit niedriger Unterstützungsstufe in einem verkehrsberuhigten Umfeld stattfinden.“ Manche Händler bieten spezielle Fahrtechnikschulungen oder Fahrsicherheitstrainings für Einsteiger an. Diese seien besonders älteren Radlern zu empfehlen.

VORAUSSCHAUEND UND MIT HELM FAHREN

Andere Verkehrsteilnehmer können Elektrofahrräder aufgrund des teils höheren Tempos falsch einschätzen. Daher ist es wichtig, vorausschauend zu fahren, um Situationen richtig zu erfassen und passend zu reagieren. Die Blickrichtung ist dabei entscheidend: „Nicht nur auf das eigene Vorderrad konzentrieren, sondern gerade bei Kurvenfahrten aktiv Kopf und Oberkörper in Kurvenrichtung drehen“, rät Geisler. So könne der Fahrer frühzeitig aus der Kurve hinausschauen und mögliche Gefahren erkennen. Und obwohl keine Helmpflicht bei Pedelecs mit bis zu 25 km/h Unterstützung besteht, sollten die Fahrer einen Helm tragen, um sich besser zu schützen.

RICHTIG BREMSEN

Durch das höhere Tempo und Gewicht der elektrischen Räder werden sehr starke Bremsen eingebaut, meist hydraulische Scheibenbremsen. Neben stetiger Bremsbereitschaft rät Geisler auch hier zum Üben, um ein Gefühl für das Bremsverhalten zu bekommen - und zwar bevor es in den Straßenverkehr geht. Ein blockierendes Vorderrad sei zu vermeiden, um das Wegrutschen oder einen Abwurf über den Lenker zu verhindern, sagt Geisler. Auch der Untergrund ist entscheidend: „Auf Schnee, Schotter oder bei Nässe bremst man anders als unter sonnigen Bedingungen.“ Einen kurzen Bremsweg erreichen Radler durch den gemeinsamen Einsatz von Vorder- und Hinterradbremse. „An die optimale Dosierung sollte man sich durch mehrfaches Üben herantasten.“

GLEICHGEWICHT SCHULEN

Langsame Fahrten werden oft wackelig. Doch auch Langsamfahren lässt sich lernen: Auf einem leicht abschüssigen Weg verringert der Radler das Tempo zunächst stetig. „Droht er zu kippen, stabilisiert ein leichter Tritt ins Pedal“, sagt Geisler. Zusätzlich hilft, aus dem Sattel zu gehen und den Körperschwerpunkt nach vorne zu verlagern.

GEFAHRENPUNKTE TRAINIEREN

Gefährlich sind vor allem hohe Bordsteinkanten, an denen es leicht zu Stürzen kommen kann. Solche Kanten sollten immer im rechten Winkel anfahren. „Somit wird ein Wegrutschen des Rades verhindert, und auch der Reifen wird es danken“, sagt Geisler. Dabei entlasten die Radler erst das Vorder- und dann das Hinterrad, indem sie ihren Körper erst nach vorn und dann nach hinten lehnen. „Das übt man am besten an niedrigeren Bordsteinkanten oder kleinen Stöckchen - oder steigt im Zweifelsfall lieber kurz ab.“