Tagfahrlicht reicht bei dichtem Nebel nicht aus

Stuttgart (dpa/tmn) - Dichter Nebel ist im Herbst keine Seltenheit. Für Autofahrer bedeutet er, vorsichtig fahren, Abstand halten und das Licht anmachen. Warum Tagfahrlicht bei dichtem Nebel aber nicht ausreichend ist, erklären Experten des Auto Club Europa.

Bei dichtem Nebel reicht es nicht, das Tagfahrlicht einzuschalten. Autofahrer müssen dann auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart weist darauf hin, dass das automatische Tagfahrlicht nur Leuchten an der Fahrzeugfront, nicht aber die Rücklichter aktiviere. Deshalb genüge das seit Februar in allen Neuwagen verpflichtend eingebaute Tagfahrlicht nicht als Fahrzeugbeleuchtung bei schlechter Sicht im Sinne der Straßenverkehrsordnung (StVO).

Laut StVO müssen Autofahrer ihre Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen. Die Grundregel lautet: Kann die Fahrbahn nicht weiter als 50 Meter überblickt werden, darf der Halter nicht schneller als 50 km/h fahren - „wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist“, wie es in der StVO heißt. Erst wenn diese Sichtweite von 50 Metern unterschritten wird, darf der Fahrer die Nebelschlussleuchte anschalten. Ein Überholverbot gilt in solchen Fällen für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen.

Laut ACE ist die Zahl sogenannter Nebelunfälle insgesamt rückläufig. Wurden demnach 1991 noch 1368 Unfälle mit Personenschaden bei widrigen Sichtverhältnissen polizeilich aufgenommen, waren es 2010 noch 278. Das entspricht einem Rückgang von rund 80 Prozent, den der ACE unter anderem auf sicherheitstechnisch besser ausgestattete Fahrzeuge zurückführt.