Golf GTD: Sparsames Kraftpaket
Der Golf GTD überzeugt durch souveräne und sportliche Leistungsentfaltung.
Düsseldorf. Die siebte Generation des neuen Golf wird Zug um Zug erweitert. Neben bereits vorgestellten Golf-Versionen (4Motion, GTI) folgt im Spätsommer der Golf Variant (Kombi) und Anfang nächsten Jahres der Golf Plus. Und nun der GTD, eine gelungene Kombination aus Dynamik und Sparsamkeit.
Dabei geizt der neue Golf GTD (GT für Gran Turismo, ab 29 700 Euro) keinesfalls an Temperament, dafür aber an Kraftstoff. Wer zügig unterwegs sein möchte, ist bis zu 230 km/h schnell und wer sparen möchte, der kann einen Verbrauch von 4,2 Liter auf 100 km einfahren.
Dass der Golf GTD ein Spar-Weltmeister ist, war bei ersten Ausfahrten zu spüren. Die Leistung von 184 PS (135 kW) ist das eine. Doch mehr als die reine PS-Zahl überzeugte in der Praxis die Kraft des neu entwickelten 2,0-Liter Vierzylinder-Turbodiesel, der ein maximales Drehmoment von 380 Nm zwischen 1 750 und 3 250 Umdrehungen pro Minute mobilisiert.
Dieser spezielle Charakter des Dieselmotors erfreut den Fahrer bei kurzen Überholmanövern und bei zügiger Fahrt auf der Autobahn. Im GTD ist Kraft stets vorhanden und eine Fahrdynamik, die diese Golf Version zum GTI unter den Dieseln krönt. Den Sprint von null auf 100 km/h schafft der Neue in nur 7,5 Sekunden. Und dabei hat der GTD-Fahrer allen Grund, an der Tankstelle zu strahlen - ein Verbrauch unter fünf Litern ist durchaus real.
Wie effizient der 184 PS starke Golf GTD ist, macht ein Vergleich deutlich. 2007 debütierte die erste Generation des Golf Blue Motion. Dieser 105 PS (77 kW) starke Golf verbrauchte 4,5 Liter auf 100 km - ein Wert, der als Sensation gefeiert wurde. Mit dem GTD ist nun ein Golf auf dem Markt, der 79 PS stärker und 40 km/h schneller ist, dennoch 0,3 Liter weniger Diesel-Kraftstoff verbraucht.
Optisch fährt der GTD ähnlich dezent wie der GTI vor. Auf aufdringliche Spoiler oder halbstarken Schnickschnack hat Volkswagen verzichtet. Nur die typische Wabenstruktur im Kühlergrill, ein Dachkantenspoiler, GTDspezifische Stoßfänger, verchromte Auspuffendrohre und GTD-Logos auf den vorderen Kotflügeln machen den Unterschied zum schwächeren Bruder deutlich. Serienmäßige Bi-Xenon-Schweinwerfer mit Abbiegelicht und dunkelrote LED-Rückleuchten sind auch eine optische Verbindung zum Ur-Vater GTI.
Dennoch will der Golf GTD eher mit seinen Werten unter der Karosserie prahlen. Wahlweise als Zwei- oder Viertürer (plus 900 Euro) lieferbar, ist der Golf GTD serienmäßig mit einem Sportfahrwerk samt Fahrdynamikfunktion XDS+ und der Progressivlenkung ausgerüstet. In der Praxis bedeutet dies ein äußerst ausgewogenes Fahrwerk, das sowohl sportlichen Ansprüchen genügt als auch eine gute Portion Komfort bietet. XDS+ steigert die Agilität und verringert durch gezielte Bremseingriffe an den kurveninneren Rädern beider Achsen den Lenkwinkelbedarf.
Und dank der neuen Progressivlenkung kommt der Fahrer mit weniger Lenkradumdrehungen aus, so lassen sich Kurven direkter und schnell umfahren. Wer nicht stets selbst schalten möchte, für den gibt es das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe (DSG), das 1 925 Euro Aufpreis kostet.
Im Innenraum fühlt man sich auf den Sportsitzen mit dem typischen Karomuster wohl, auch der Schaltknauf, der einem Golfball nachempfunden ist, zeigt deutliche GTI-Gene.