Was Autofahrer wissen wollen Was macht eigentlich eine elektronische Differentialsperre?
Essen (dpa/tmn) - In Kurvenfahrten drehen sich die Räder einer Achse mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das kurvenäußere Rad dreht sich schneller als das kurveninnere Rad. Um sicher durch die Kurve zu kommen und den Reifenverschleiß zu minimieren, sorgt ein Differential für den Drehzahlausgleich.
Bewegen sich die Räder der angetriebenen Achse auf unterschiedlichem Grund, zum Beispiel das linke Rad auf Asphalt und das rechte Rad auf Glatteis oder Schnee, dann kann eines der Räder durchdrehen. Der Verlust an Bodenhaftung kann das Führen des Fahrzeugs erschweren oder gar unmöglich machen - das Auto kann schleudern, erklärt der Tüv Nord.
Damit das Rad in einer solchen Situation nicht durchdreht und die Bodenhaftung verliert, kann eine elektronische Differentialsperre ungewollte Drehzahlerhöhungen abbremsen. Eine elektronische Steuerung erkennt die Situation und verteilt die Antriebsenergie in diesem Moment auf beide Räder und leitet die Antriebskraft je nach Bedarf auf das Rad mit der besseren Traktion. Hauptaufgabe eines solchen elektronischen Sperrdifferentials ist es, den beiden Rädern an der Antriebsachse zu jeder Zeit ein gewisses Maß an Antriebskraft zuzuführen und gleichzeitig unterschiedliche Drehzahlen an den Rädern zu ermöglichen.
Daneben gibt es auch noch mechanische Lamellensperren und auch Sonderkonstruktionen wie das Torsen-Differential, bei dem die Sperrwirkung mittels über Zahnrädern und Spindeln verbundene Rollen durch Selbstsperrung erzielt wird. Diese Technik wurde früher überwiegend in Gelände- und Nutzfahrzeugen verwendet, die in schwerem Gelände unterwegs sind. Sie kommen heute aber auch im Pkw zum Einsatz, etwa in Offroad-Modellen oder Sportwagen.