Dallas feiert „Monster“ - Nowitzki in Scorer-Top 15
Dallas (dpa) - Nach der Aufholjagd im Texas-Thriller gegen die Houston Rockets musste sich Dirk Nowitzki erst einmal sammeln. Bis kurz nach Mitternacht ließ Deutschlands Basketball-Superstar die Journalisten warten, ehe er bestens gelaunt über den 123:120-Sieg seiner Dallas Mavericks plauderte.
„Das war ein großartiges Comeback“, sagte Nowitzki nach der Partie, in der die Mavs im dritten Viertel bereits schier aussichtslos mit 18 Punkten zurückgelegen hatten. „Es hat verdammt viel Spaß gemacht.“
Mit 35 Punkten lieferte Nowitzki eine überragende Leistung ab, erzielte allein im letzten Abschnitt 14 Zähler. Mit nunmehr 25 298 Punkten zog der Würzburger in der ewigen Scorerliste an Reggie Miller (25 279) vorbei und gehört nun zu den Top 15 der ewigen Bestenliste. „Das ist nicht so schlecht“, meinte der 35-Jährige. „Als ich vor 15, 16 Jahren hier rüber gekommen bin, habe ich, um ehrlich zu sein, nie geglaubt, einmal zu den 15 besten Werfern der NBA-Geschichte zu gehören. Das ist großartig.“
Viel wichtiger als der nächste Meilenstein in seiner Karriere war dem Blondschopf aber der Erfolg gegen den ewigen Rivalen aus Texas. „Es war eine großartige Nacht. Der Sieg bedeutet mir mehr als all diese Rekorde“, sagte Nowitzki. Nachdem er mit den Mavs in der vergangenen Saison erstmals seit 13 Jahren die Playoffs verpasst hatte, reifen bei ihm nun wieder Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison. „Wir sind zu Hause immer noch ungeschlagen. Das ist es, was große Teams ausmacht. Sie verteidigen ihren Heimvorteil.“
Hauptgarant für den sechsten Heimerfolg der Mavs und den dritten Sieg in Serie war neben Nowitzki erneut Monta Ellis. Der Neuzugang übertrumpfte den Kapitän sogar noch und war mit 37 Punkten bester Werfer auf dem Feld. „Er ist phänomenal“, lobte Nowitzki seinen neuen Mitspieler. „Ich habe keine Ahnung, wie er das macht und woher er die Kraft nimmt.“
Die „Dallas Morning News“ beschrieb das Duo bereits als „zweiköpfiges Monster“, das den Gegnern nun das Fürchten lehrt. Erstmals seit dreieinhalb Jahren hatten die Mavs wieder zwei Spieler auf dem Parkett, die in einer Partie jeweils mehr als 30 Punkte erzielten. „Wir haben sie nie stoppen können“, sagte auch Houstons Trainer Kevin McHale. Die 20 045 Zuschauer im ausverkauften American Airlines Center ließen sich von der Show ihrer Helden mitreißen, die Stimmung erinnerte an die Finalserie vor zwei Jahren. „Die Fans waren fantastisch. Sie haben uns getragen“, lobte Nowitzki.
Besonders süß schmeckte der Sieg, weil er gegen Dwight Howard zustande kam. Der Center hatte Dallas im Sommer verschmäht und einen Wechsel nach Houston vorgezogen. Und das, obwohl sich selbst Nowitzki intensiv um ihn bemüht hatte. Nun trumpfte Howard mit 33 Punkten und elf Rebounds zwar ebenfalls groß auf, verließ aber dennoch als Verlierer das Parkett. „Wir haben im letzten Viertel leider nicht mehr so gespielt, wie in den drei Vierteln zuvor“, haderte Howard. Das „zweiköpfige Monster“ nutzte dies gnadenlos aus.
Gar nicht gut läuft es derzeit dagegen für Dennis Schröder. Beim 93:85 der Atlanta Hawks gegen die Detroit Pistons kam der Point Guard gar nicht zum Einsatz.
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