Denver: Fleming kann als Assistent DBB-Coach bleiben

Denver (dpa) - 60 Tage vor der Europameisterschaft hat Bundestrainer Chris Fleming einen Platz in der besten Basketball-Liga der Welt gefunden - auch wenn es noch keinen Vertrag gibt.

Der ehemalige Meistercoach der Bamberger soll nach den kontinentalen Titelkämpfen mit der Vorrunde in Berlin einer von fünf Assistenten des neuen Chefcoaches Michael Malone bei den Denver Nuggets werden und in Doppelfunktion auch das DBB-Team betreuen.

Sein deutscher Arbeitgeber wird dem 45 Jahre alten Amerikaner im Fall der Fälle keine Steine in den Weg legen. „Wenn Chris ab Oktober in die NBA oder zu einem europäischen Topclub geht, dann finde ich das grundsätzlich gut“, sagte Ingo Weiss. Der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) stellte klar: „Es gibt aber noch keine Anfrage.“

In der „Denver Post“ machte Malone jedoch deutlich, dass Fleming in Colorado bereits erwartet werde. Allerdings erst dann, wenn er seine Verpflichtungen mit seinem aktuellen Team erledigt habe. Außerdem könne sein neuer Assistent die deutsche Nationalmannschaft ja auch in Zukunft trainieren, falls er sich dafür entscheiden sollte, sagte der Denver-Coach.

„Chris hat mich angerufen und mir gesagt: Ich habe keinen Vertrag unterschrieben, denn ich habe ja schon einen“, sagte Weiss dazu. Der DBB-Chef kündigte an: „Jetzt konzentrieren wir uns auf die EM.“

In Berlin trifft Deutschland in der schweren Vorrundengruppe B zunächst auf Island, ehe es gegen Vize-Weltmeister Serbien, die Türkei, Italien und zum Schluss gegen Ex-Welt- und Europameister Spanien geht. Mit Superstar Dirk Nowitzki und Aufsteiger Dennis Schröder soll am besten das Olympia-Ticket mit der Finalteilnahme im französischen Lille gelöst oder zumindest der Platz im Qualifikationsturnier im nächsten Jahr gesichert werden.

Bis 2016, bis nach Rio, läuft auch Flemings erst im Dezember 2014 geschlossener DBB-Vertrag. Am 19. Juli trifft sich die Nationalmannschaft zum Auftaktlehrgang für die EM. Die beiden NBA-Profis Nowitzki und Schröder sind dann noch nicht dabei. Sollte es bei der EM vom 5. bis 20. September nicht gelingen, unter die Top sechs zu kommen, wäre der Olympia-Traum früh geplatzt.

Dann könnte es auch sein, dass Fleming als Bundestrainer nicht weitermacht. Nach der EM werde man sich zusammensetzen und im „beiderseitigen Einvernehmen“ eine Entscheidung treffen, sagt Weiss. „Wir werden ihm keine Steine in den Weg legen.“