Langenberg Die Landjugend feiert und packt an
Langenberg. · Beim traditionellen Erntedankfest ließ der Nachwuchs von den Höfen die vergangene Saison Revue passieren.
Die Erntekrone, seit Jahren das Symbol des Erntedankfestes der Landjugend Neviges, fehlte diesmal ganz. Das Ährengeflecht im Durchmesser eines Treckerreifens durfte in den vergangenen Jahren einmal kurz auf die Bühne des Saals im Historischen Bürgerhaus Langenberg gebracht werden. Zuvor wurde das Gesteck aus Brandschutzgründen literweise mit Flammschutzmittel präpariert. „Das hat sehr viel Arbeit gemacht und das Getreide leidet arg darunter“, erinnert sich Karla Sperling. Im Foyer stand diesmal ein „Erntekrönchen“ mit ein bisschen Grün dekoriert. Der Saal war üppig geschmückt: frische, kräftige Maisstängel mit leuchtenden gelben Kolben zeugten davon, dass die niederbergische Scholle trotz des wiederholten Hitzesommers mit Trockenheit noch etwas Anständiges hervorgebracht hat.
Bläsercorps des Hegerings sorgte für Aufmerksamkeit der Gäste
Die Besucher aus den vielfältigen Bereichen der Landwirtschaft waren nicht gekommen, um über die Herausforderungen des Klimawandels und des Agrarmarktes zu sprechen, sondern man wollte sich amüsieren. Dafür hatten die Aktiven der Landjugend wieder ein buntes Programm zusammengestellt. Mit dem Signal „Sammeln der Jäger“ sorgte das Bläsercorps des Hegerings Hardenberg-Neviges für Aufmerksamkeit, damit Patrick Kampmann aus dem Vorstandsteam die Gäste begrüßen konnte.
Neben den jungen Frauen und Männern, die einen elterlichen Betrieb weiterführen, kommt Kampmann von einem Hof, kennt sich mit den Arbeiten dort aus und übt doch einen ganzen anderen Beruf aus. „Wenn ich auf der Arbeit bin und erzähle, dass ich mich bei der Landjugend engagiere, kommt sofort die Bemerkung ,Ach, der Saufverein vom Dorf´“, sagte er. Dem ist natürlich nicht so. Das zeigte eindrucksvoll der Film, mit dem der Mediengestalter Patrick Kampmann professionell das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Da gab es die Gruppenfahrt nach Bayreuth, wo die Bergischen in bayrische Bauernhöfe reinschnupperten und wo man beim Osterfeuer und beim Scheunenfest zusammenkam. Dabei wurde das eine oder andere Fläschchen geleert – weit weg vom Saufgelage.
Jungbauern tauschten Sand und bepflanzten Blumenrabatten
Der landwirtschaftliche Nachwuchs fühlt sich der Allgemeinheit verpflichtet und packt an, wenn es sein muss. So tauschten die Jungbauern mal eben den Sand im Außenbereich der Kita Schillerstraße im Siepen aus und bepflanzten nebenbei die Blumenrabatten. Immer beliebt sind die Ferienaktion, bei denen Stadtkinder einen Bauernhof erleben und Tiere streicheln können. Nach dem Verlesen des Herbstgedichtes durch Ute Krüger gehörte die Bühne den tanzenden Mädels, die mit „Singin in the rain“ nochmals ein kleinen Seitenhieb auf den trockenen Sommer gaben. Bei der zweiten Nummer glänzten die Tänzerinnen mit akrobatischen Hebefiguren. Mit Comedy-Einlagen und einem humorvollen Theaterstück ging es weiter, so wurde der Weg eines Kindes in die Langjugend aufgezeigt.
Kein Erntedankfest ohne Tombola: Diese hatte den Besuchern alles zu bieten, was die Hofläden hergeben – von frischen Eiern, über Obst, Kartoffeln, Eingemachtem bis zu praktischen kleinen Helfern für den Alltag. Als Hauptpreis gab es einen Werkstattwagen komplett mit Werkzeug, der jetzt einem Landwirt aus Windrath eine wertvolle Hilfe bei der Wartung seiner Maschinen sein wird. Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka hatte bei der Auswahl der Lose ein glückliches Händchen: Er, oder besser gesagt seine Kinder, freuen sich über ein Bobbycar.