19-jähriger Hacker bleibt in U-Haft
London (dpa) - Ein am Montag nahe London festgenommener 19-jähriger Hacker muss vorläufig in Untersuchungshaft bleiben. Das entschied ein Londoner Untersuchungsrichter am Donnerstag.
Der Mann, dem unter anderem ein Angriff auf die britische Polizeibehörde zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens (SOCA) vorgeworfen wird, werde im Zuge der weiteren Ermittlungen zunächst in Polizeigewahrsam behalten. Der 19-Jährige äußerte sich vor Gericht nicht zu den ihm vorgeworfenen Taten.
Sein Anwalt erklärte, der Angeklagte habe bisher die Ermittlungen der Polizei unterstützt und werde das auch weiterhin tun. Er werde voraussichtlich bei der nächsten Anhörung die Freilassung auf Kaution beantragen.
Der Mann war in der Nacht zum Dienstag von FBI und Scotland Yard im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die Hackergruppe LulzSec festgenommen worden, die zuletzt unter anderem Server des japanischen Konzerns Sony und des US-Geheimdienstes CIA attackiert hatte. Die Gruppe bestritt über den Kurzmitteilungsdienst Twitter aber, dass der Beschuldigte zu ihren gehöre. Er habe LulzSec lediglich einen IRC-Server für einen Chat-Kanal bereitgestellt.
Die britischen Behörden hatten den Hacker am Mittwoch angeklagt. Sie werfen dem Mann fünf Straftaten vor. Neben der Attacke gegen die Polizeibehörde, deren Website mehr als zwölf Stunden nicht erreichbar war, soll er auch für Angriffe auf die Verbände der britischen und der internationalen Tonträgerindustrie im Herbst 2010 verantwortlich sein.