Angriff auf Web-Angebot der Bundesfinanzagentur

Frankfurt/Main (dpa) - Die Finanzagentur des Bundes hat nach einem Angriff auf ihr Internet-Angebot die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Seit Donnerstagmittag ist das Online-Angebot der Behörde nicht verfügbar, die zum Beispiel Bundesschatzbriefe verkauft und die Schulden des Bundes verwaltet.

Die Website „www.bundeswertpapiere.de“ sei am Donnerstag „offenbar Ziel einer Webattacke geworden“, erklärte ein Sprecher der Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH am Freitag in Frankfurt. Bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft sei Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet worden.

„Wir versuchen zu klären, ob und inwiefern Kundendaten auslesbar waren“, sagte der Sprecher. Nach seinen Angaben nutzen derzeit etwa 70 000 der knapp 400 000 Privatkunden ein Online-Depot. Kunden könnten Wertpapieraufträge jederzeit über das Kundenservicezentrum der Finanzagentur erteilen.

Der Chaos Computer Club (CCC) hatte am Donnerstagabend erklärt, jeder Internet-Nutzer habe auf der Seite der Agentur jahrelang über seinen Browser eigene Angebote für Geldgeschäfte einstellen und Angebote der Finanzagentur verändern können. Der Club habe die Webserver der Bundesfinanzagentur nach einem anonymen Hinweis überprüft. Dabei seien „gravierende Sicherheitslücken“ entdeckt worden, auch im Angebot für das Online-Banking. Benutzerdaten hätten ohne großen Aufwand abgefangen werden können.