Apple lässt Saphir-Glas in den USA produzieren
Phoenix/New York (dpa) - Apple baut die Fertigung in den USA mit einer Fabrik für Saphir-Glas aus. Das Werk im Bundesstaat Arizona soll über 700 Mitarbeiter haben, wie der Produktionspartner GT Advanced Technologies am späten Montag mitteilte.
Saphir-Glas ist besonders kratzfest und wird von Apple zum Beispiel zum Schutz der Kameras und im Fingerabdruck-Sensor des neuen iPhone 5s benutzt.
Experten spekulieren nun, warum Apple das Saphir-Glas in den USA produzieren lässt: Alle Geräte, in denen es zum Einsatz kommt, werden derzeit in Asien herstellt. Es erscheint dehalb wenig sinnvoll, die Bauteile aus Amerika liefern zu lassen.
Damit könnte das Werk auf die Produktion eines künftigen neuen Produkts in den USA hinweisen, wie etwa einer Datenuhr, über die viel spekuliert wird. Saphir-Glas wird oft in Uhren benutzt.
Es ist der zweite Schritt von Apple zur Fertigung im Heimatmarkt - der neue Profi-Computer Mac Pro, der im Dezember auf den Markt kommt, wird in Texas zusammengebaut.
Allerdings sind die mindestens 3000 Dollar teuren Rechner kein Massenprodukt. Auch der Konkurrent Google probiert die Fertigung im Heimatland aus: Das Smartphone Moto X der Tochter Motorola wird ebenfalls in Texas zusammengebaut. Ein Großteil der Bauteile kommt allerdings aus Asien.
Apples Saphir-Glas-Fabrik in der Stadt Mesa soll komplett mit erneuerbarer Energie betrieben werden. GT Advanced werden Maschinen in dem Werk gehören, dafür schießt Apple dem Unternehmen 578 Millionen Dollar vor. Das Geld soll von 2015 an zurückgezahlt werden.
Die Rendite für GT Advanced werde deutlich niedriger sein als üblich, räumte das Unternehmen ein. Aber die strategische Natur des Deals rechtfertige das. Nach Angaben des Gouverneurs von Arizona, Jan Brewer, wird das Werk zeitweise weitere 1300 Jobs vor allem in der Bauindustrie schaffen.
Saphir-Glas kann auch für Smartphone-Bildschirme eingesetzt werden, allerdings will Apple laut Medienberichten vorerst weiterhin an dem „Gorilla Glass“ des US-Herstellers Corning festhalten. Corning hatte die dünne und robuste Glas-Sorte seinerzeit auf Betreiben von Apple-Gründer Steve Jobs für das erste iPhone zur Serienreife gebracht. Jüngst sicherte sich Apples schärfster Smartphone-Rivale Samsung einen Anteil von 7,5 Prozent an Corning.