Auszeichungen für Start-ups auf der CeBIT
Hannover (dpa) - Die weltgrößte Computermesse CeBIT soll immer mehr zur einer Plattform werden, auf der sich Start-ups mit der der Industrie treffen. Bei mehreren Wettbewerben setzten sich dieses Jahr vor allem junge Unternehmen durch, die sich das Energiesparen auf die Fahne geschrieben haben.
Beim Gründerwettbewerb des IT-Branchenverbands Bitkom gewann in der in der Kategorie Verbraucherlösung die Münchner Firma Tado, deren Smartphone-App helfen soll, Heizkosten zu sparen. Und die Start-up-Plattform Code_n zeichnete die niederländische Firma Greenclouds aus, die ungenutzte Ressourcen in Rechenzentren vermittelt, sowie Changers.com, einen Anbieter von tragbaren Solarmodulen zum Aufladen mobiler Geräte. Beide erhalten ein Preisgeld von 15 000 Euro.
Die Anwendung der 2011 gegründeten Firma Tado besteht aus einer kleinen Box und einer App für das Smartphone, die zur Miete für 99 Euro im Jahr angeboten wird. Die Box wird direkt mit der Heizungsanlage verbunden. Über die Smartphone-App, die den Energieverbrauch anzeigt, lässt sich steuern, wann geheizt wird. In der Kategorie Geschäftsanwendung zeichnete der Bitkom das Berliner Unternehmen SuitePad aus, das in Hotels Tablets zum „digitalen Concierge“ macht. Über die Geräte wird unter anderem die Zimmerfreigabe erledigt und Hotelgäste können das Frühstück oder andere Dienstleistungen buchen.
Bei Code_n sei dieses Jahr deutlich mehr Interesse aus der etablierten IT-Industrie zu spüren gewesen, sagte der Initiator, der Geschäftsführer des IT-Dienstleisters GFT, Ulrich Dietz. So engagiert sich der der Autozulieferer Continental als Partner bei Code_n und vergab einen Sonderpreis an zwei weitere Unternehmen - den Carsharing-Anbieter Carzapp sowie Codeatelier, den Entwickler einer Smart-Home-Lösung zum Steuern verschiedener Geräte über eine App. Der für die CeBIT zuständige Messevorstand Frank Pörschmann kündigte an, man werde in Zukunft noch mehr junge Unternehmen in Hannover sehen. Das sei eines der strategischen Ziele für die Entwicklung der Messe.
Auch die Bundesregierung zeigt verstärkt Interesse an der Entwicklung von Start-ups in Deutschland. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sprachen sich für bessere Bedingungen für Gründer aus. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte auf der CeBIT eine neue Gründerzeit in Deutschland. „Kein anderes Land ist prädestiniert wie wir, der Vorreiter dieser Industrie 4.0 zu sein“, sagte er.