AVM warnt vor Angriffen auf die Fritzbox
Berlin (dpa/tmn) - Hacker suchen offenbar nach Geräten mit einer eigentlich seit längerer Zeit geschlossenen Sicherheitslücke. Betroffen sind Fritzboxen mit Telefonfunktion und aktiviertem Fernzugriff ohne das Sicherheitsupdate vom Februar dieses Jahres.
Betrüger haben es offenbar erneut auf AVMs Router und Telefonzentrale Fritzbox abgesehen. Alle Geräte, auf denen das im Februar veröffentlichte Sicherheitsupdate noch nicht installiert ist, sind nach Angaben des Herstellers möglicherweise gefährdet. Wird die Fritzbox für Voice-over-IP- (VoIP) und Festnetz-Telefonie genutzt und ist für den Fernzugriff über Port 443 freigeschaltet, könnten im Ausnahmefall Telefonbetrüger die Boxen manipulieren und durch Anrufe bei teuren Sonderrufnummern im Ausland hohe Kosten verursachen. Laut AVM gibt es Anzeichen dafür, dass Hacker momentan gezielt nach ungeschützten Modellen suchen.
Wie Anfang des Jahres bekannt wurde, hatten in einigen Fällen Betrüger eine Schwachstelle in der Software der Fritzbox ausgenutzt. Dabei wurden beispielsweise teure Sonderrufnummern in Kuba, Sierra Leone oder Afghanistan angerufen.
AVM empfiehlt Fritzbox-Nutzern dringend, ihre Geräte zu überprüfen, und die Software auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu hat der Hersteller auf seiner Webseite eine Anleitung veröffentlicht. Zur Sicherheit kann auch der Fernzugriff über Port 443 deaktiviert werden. Wählt man diese Maßnahme sind Dienste wie MyFritz oder FritzNAS sowie die Benutzeroberfläche des Routers für den Nutzer von unterwegs nicht mehr erreichbar. Für die Nutzung daheim ergeben sich dem Hersteller zufolge aber keine Einschränkungen.
Die Fritzbox-Software lässt sich über die Benutzeroberfläche des Routers auf den neuesten Stand bringen. Dazu muss in die Adresszeile des Internet-Browsers die Adresse http://fritz.box eingegeben werden. Nach Abfrage der Zugangsdaten kann per Klick auf die „Assistenten“-Schaltfläche der Update-Dienst aufgerufen werden.