Axel Springer startet Gründer-Förderung mit Partner aus Kalifornien

Sunnyvale/Berlin (dpa) - Deutschlands größtes Zeitungshaus Axel Springer fördert künftig zusammen mit einem Partner aus dem kalifornischen Silicon Valley deutsche und europäische Firmengründer bei der Entwicklung und Umsetzung „digitaler Geschäftsideen“.

In Anwesenheit von Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) unterzeichneten am Montag in Sunnyvale Springer-Marketingchef Peter Würtenberger und Saeed Amidi, Gründer des Startup-Investors Plug and Play Tech Center, eine entsprechende Vereinbarung. Das Förderprogramm heißt „Axel Springer Plug and Play“ und wird von Berlin aus betrieben. Es richtet sich auch an junge US-Unternehmen, die ihre Aktivitäten auf Deutschland und Europa ausdehnen wollen.

Das Programm wird von Ulrich Schmitz, dem Technikchef des Geschäftsführungsbereichs Elektronische Medien von Axel Springer, geleitet. Über eine Laufzeit von drei bis sechs Monaten hinweg beinhaltet es neben einer individuellen Anschubfinanzierung in Höhe von 10 000 bis 50 000 Euro auch die Bereitstellung von Büroräumen in Berlin sowie ein Coaching durch Mentoren. Im Gegenzug geben die teilnehmenden Start-ups in der Regel fünf Prozent ihrer Unternehmensanteile an die Gesellschaft ab.

Für 2013 hat Springer zwei Förderzyklen geplant. Ausgewählte Unternehmen erhalten zudem die Möglichkeit, einen Teil des Programms im Plug and Play Tech Center im Silicon Valley zu absolvieren. Am Ende stellen sich die Jungunternehmen einem ausgewählten Publikum internationaler Wagniskapitalfinanziers im Rahmen eines „Demo-Day“ vor.

„Axel Springer Plug and Play baut eine Brücke zwischen Berlin und Silicon Valley, die Unternehmern helfen kann, größer und globaler zu denken und dadurch erfolgreicher zu sein“, sagte Amidi. Berlin könne das Zentrum der Medien- und Technologie-Jungunternehmer in Europa werden. Jens Müffelmann, Leiter des Geschäftsführungsbereichs Elektronische Medien von Axel Springer, sagte: „Wir erweitern damit unseren bisherigen Investitionsradius im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive.“ Die Partnerschaft war von Würtenberger, „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann und Idealo-Gründer Martin Sinner, die sich derzeit für ein digitales Forschungsprojekt im Silicon Valley aufhalten, initiiert und konzipiert. Diekmann wird wieder auf seinen Posten in Berlin zurückkehren.