Check24-Gründer will an die Spitze der Internetfirmen

München (dpa) - Der Gründer des Preis-Vergleichsportals Check24, Henrich Blase, will sein Unternehmen nach einem rasanten Wachstum in den vergangenen Jahren an die Spitze führen. „Wir wollen das größte deutsche Internetunternehmen sein“, sagte Blase der Deutschen Presse-Agentur.

Foto: dpa

Blase hatte das Münchner Unternehmen vor 16 Jahren zusammen mit seinem Geschäftspartner Eckhard Juls gegründet und gilt als einer der erfolgreichsten Internetunternehmer in Deutschland.

Inzwischen erwirtschaften rund 800 Mitarbeiter bei Check24 einen Umsatz von knapp 210 Millionen Euro. Einen Verkauf des Unternehmens an einen Investor oder einen Ausstieg schloss Blase aus: „Es gibt keine Exit-Planungen.“ Er habe noch viele Pläne mit Check24 und wolle diese auch umsetzen.

Stark gewachsen war Check24 vor allem mit Auto-Versicherungen. In diesem Jahr schlossen nach Angaben von Blase rund 950 000 Kunden eine Kfz-Versicherung über das Portal ab - das entspreche einem Wachstum von 25 Prozent. Check24 erhält von den Versicherungen eine Gewinnbeteiligung für jeden abgeschlossenen Vertrag.

Aus Sicht des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskauflaute weist Check24 die Kunden aber nicht deutlich genug darauf hin, dass es sich um einen Makler handelt: Der Verband hatte deshalb vor wenigen Monaten eine Klage vor dem Landgericht München eingereicht, über die im kommenden Jahr entschieden werden soll. Christoph Röttele, Sprecher der Check24-Geschäftsführung, sicherte Kooperation zu: „Wenn die Richter entscheiden sollten, das wir etwas ändern müssen, werden wir das tun.“

Der Markt für die Vergleichsportale ist hart umkämpft: Auch Google soll Interesse an einem Einstieg in den deutschen Markt haben. ProSiebenSat.1 hatte im Sommer das Vergleichsportal Verivox übernommen und war dadurch zum schärfsten Konkurrenten für Check24 geworden. Auf ProSieben laufen nun zahlreiche Werbespots mit den RTL-2-Serienstars „Die Geissens“ für Verivox. Das passte dem Werbekunden Check24 nicht: Vor wenigen Wochen drohte Check24 damit, künftig keine Werbung mehr auf ProSieben zu schalten. Dazu kommt es nun aber nicht: „Wir werden die Zusammenarbeit fortsetzen“, sagte Röttele. Man habe sich auf die Spielregeln verständigt. Dabei geht es vor allem um die Sendeplätze für die Werbung der beiden Konkurrenten.