Computerfallstricke: Peinliche Situationen vermeiden

Berlin (dpa/tmn) - Manch eine Computerpeinlichkeit im Job endet mit hochrotem Kopf, andere mit dem Rausschmiss. So manchen digitalen Fallstrick kann man mit etwas Vorsicht vermeiden, gegen andere helfen technische Hilfsmittel.

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Eine Übersicht:

Der „Allen antworten“-Button

Der Klassiker im Büroalltag. Ein Mitarbeiter kündigt seinen Abschied an. Ein anderer schreibt ihm zurück, und die ganze Firma sieht es. In Mailprogrammen kann der „Allen antworten“-Button leicht mit „Antworten“ verwechselt werden, die Symbole sehen sich zum Verwechseln ähnlich. „Ein beliebter Fehler, prominent vertreten“, sagt Ronald Eikenberg, Redakteur der Computerzeitschrift „c't“. Also besser wirklich nur auf „Antworten“ klicken.

Passwort-Zettel am Bildschirm

Fast so fahrlässig wie die PIN-Nummer auf der EC-Karte. „Grundsätzlich sind Zettel kein schlechter Weg, um Kennwörter nicht zu vergessen“, sagt Eikenberg. „Allerdings gehören die Papiere nicht an den Monitor, sondern an einen sicheren Ort“. Ein gutes Passwort sollte aus zehn Zeichen bestehen und Groß- und Kleinbuchstaben enthalten sowie Zahlen und Sonderzeichen - bestenfalls in einer willkürlichen Abfolge, die auf den ersten Blick keinen Sinn gibt. Dazu raten die Sicherheitsexperten Norbert Pohlmann und Markus Linnemann in ihrem Buch „Sicher im Internet“. Bei komplizierten Passwörtern helfen Eselsbrücken weiter. Auch Passwort-Manager als App können eine sichere Variante sein.

Vorsicht bei Bildschirmfotos

„Wenn ich Screenshots anfertige, sollte ich genau darauf achten, was auf dem Bildschirm zu sehen ist“, sagt Eikenberg. Spezielle Tools wie Erweiterungen für Browser ermöglichen, nur ausgewählte Bereiche des Bildschirms abzufotografieren. Auch Apple und Microsoft bieten vorinstallierte Programme für ihre Betriebssysteme an. IT-Experten raten, vor dem Abschicken eines Screenshots unbedingt die Datei nochmals zu betrachten. Auch eine offene Passwort-Datei oder sichtbare Raubkopien auf dem Desktop könnten für Ärger sorgen, erklärt Andreas Weck, Digital-Redakteur beim „t3n“-Magazin. Zuletzt erntete ein norddeutscher Bürgermeister Spott. Auf seinem Bildschirmfoto zum Thema Demokratie und Grundgesetz waren auch aufgerufene Pornoseiten zu sehen.

Browserverlauf nicht gelöscht

Im Büro kurz etwas online bestellen oder auf private Seiten gehen? Merkt doch eh niemand - bis der PC in Wartung ist. Im Zweifel ist außerdienstliches Surfen am Arbeitsplatz verboten und kann arbeitsrechtliche Folgen haben. Firmen können ihren Mitarbeitern über den Browserverlauf auf die Schliche kommen. „c't“-Redakteur Eikenberg rät, besser den privaten Surfmodus einzuschalten. Dieser verhindert, dass der Browser aufgerufene Seiten langfristig speichert. „Es gibt auch verschiedene Bordmittel für Firefox und den Internet Explorer sowie Plugins für Chrome, die den Verlauf nach jeder Sitzung automatisch löschen“, sagt Andreas Weck. Ist ein Mitarbeiter über das Firmennetzwerk mit seinem identifizierbaren Rechner allerdings im Internet unterwegs, lässt sich sein Online-Verhalten technisch zurückverfolgen. „Nicht jede Aktivität sollten der Arbeitgeber und Kollegen kennen. Der Browserverlauf sollte regelmäßig gelöscht werden - und immer dann, wenn der Rechner von anderen genutzt wird“, sagt Norbert Pohlmann.

Private Fotos

Das romantische Pärchenbild oder die letzte durchzechte Nacht sollte auf dem eigenen Handy bleiben und besser nicht an prominenter Stelle auf dem Firmen-Rechner landen. Sonst können sie schnell ungewollt im Bildschirmschoner landen - schlimmstenfalls, während der Rechner gerade am Beamer hängt. Als Faustregel gilt: „Wer sich ein privates Hintergrund-Bild auf dem Desktop einrichtet, muss auch abkönnen, dass es jederzeit von anderen Büro-Kollegen gesehen wird“, sagt Weck.

inbrecher mit Urlaubsfotos anlocken

Auf Bali ein Foto gepostet, zu Hause angekommen, und die Wohnung ist leergeräumt? Sicherheitsexperten warnen nicht nur von Bikini-Fotos auf Facebook. Generell sollte man gerade im Urlaub mit privaten Informationen vorsichtig umgehen, empfiehlt die Polizei. Einbrecher durchforsten nämlich gezielt soziale Netzwerke nach Spuren, die in der Ferienzeit auf verwaiste Häuser deuten. Auch automatische Abwesenheitsnachrichten mit den genauen Urlaubszeiten können Hinweise auf leichte Beute sein.