Direkt zum Ziel: Tastaturkurzbefehle für PC und Mac
Berlin (dpa/tmn) - Viele Funktionen lassen sich am Rechner auch ohne Maus erledigen. Tastaturkurzbefehle erleichtern das Arbeiten und schonen die Handgelenke. Und so mancher Shortcut hält sogar eine kleine Überraschung bereit.
Kleine Fingerbewegungen an der Maus können manchmal schmerzhafte Folgen haben. Noch immer ist er gefürchtet - trotz ausgeklügelter ergonomischer Computermäuse: der berüchtigte „Mausarm“, auch RSI-Syndrom genannt. Dabei gibt es Wege, die körperliche Belastung flexibel auszugleichen und dabei auch noch die Arbeit zu beschleunigen. Tastaturkurzbefehle ermöglichen komfortables Arbeiten - die auch noch schneller von der Hand geht.
Kurze Tastatur-Wege, sogenannte Shortcuts, für viel genutzte Funktionen gibt es quasi für jedes Betriebssystem und jede Software. Nahezu jeder Befehl lässt sich alternativ zur Maus auch mit einer Tastenkombination ausführen. Bei vielen Arbeiten am Computer entfallen damit überflüssige Handbewegungen. Im Netz findet sich eine Vielzahl von Seiten, die die Tastatur-Schleichwege nach Funktionsbereichen sortiert auflisten.
Auch unter Windows lassen sich die Wege zum Ziel mit Shortcuts abkürzen. Dateien lassen sich damit öffnen, verschieben, umbenennen oder in den Papierkorb werfen. Ein geöffnetes Fenster in Windows 7 lässt sich zum Beispiel mit der Kombination der Windows-Taste und der Pfeiltasten maximieren (Pfeil nach oben) oder minimieren (Pfeil nach unten). Alle Fenster werden mit der Windows-Taste und M gleichzeitig minimiert. Die Tastenfolge Windows, Shift und M macht die Minimierung wieder rückgängig. Zur 3D-Ansicht der geöffneten Programme wechselt der Nutzer mit der Windows- und der Tab-Taste. Den Explorer startet die Kombination Windows-Taste plus E.
Unter Windows und Mac OS sind viele Kürzel ähnlich aufgebaut. Statt der Steuerungs-Taste (Strg) auf dem PC kommt beim Apple-Rechner in der Regel die Apfel- beziehungsweise die Command-Taste (cmd) zum Zuge. Während der Cursor unter Windows mit der Strg- und den Pfeiltasten über den Text navigiert werden kann, reagiert der Mac auf Befehle mit der cmd-Taste inklusive Pfeiltasten für das Springen an das Zeilen- oder Seitenende. Für das wortweise Springen ist dagegen die Alt-Taste erforderlich.
Auch wenn die Shortcuts unter Windows und Mac OS X sich ähneln, gibt es für Nutzer, die von Windows zum Mac wechseln, doch einige Klippen zu umschiffen. In der Regel gibt es beim Mac keine rechte Maustaste, die bei Windows wichtige Funktionen erfüllt. Sie lässt sich allerdings mit einem Tastenkürzel emulieren: Shift-Ctrl zusammen mit dem Mausklick. Sonderzeichen findet der Windows-gewohnte Nutzer auf einer Mac-Tastatur manchmal erst spät oder gar nicht. Wer die richtige Tastenkombinationen kennt, kann jedoch jedes beliebige Zeichen darstellen.
Der sogenannte Klammeraffe für Mail-Adressen etwa kommt mit Alt-L beim Mac auf den Bildschirm. Diesen Griff sollte sich der Nutzer einprägen, wenn er gleichzeitig viel an Windows-Rechnern arbeitet oder Windows-Emulationen wie Parallels oder Bootcamp nutzt: Bei Microsofts Betriebssystem liegt das @-Zeichen unter AltGr-Q - dieser Befehl bewirkt beim Mac allerdings das Schließen des aktiven Programms.
Unabhängig vom Betriebssystem lassen sich in den gängigen Browsern ebenfalls mit Shortcuts hilfreiche Funktionen aufrufen. So öffnet sich zum Beispiel mit Strg und T ein neuer Tabulator (beim Mac cmd und T). Mit Umschalt- und Leertaste lässt sich im Firefox oder dem Internet Explorer bequem eine Seite durchblättern. Mit Alt und Pfeiltasten nach links oder rechts springt der Browser zur vorherigen beziehungsweise zur nächsten Seite in einem Tab, die der Anwender in einem Tab aufgerufen hat. Der kürzeste Weg des Cursors in die Suchbox ist unter Firefox Strg-K, im Internet Explorer Strg-E und unter Safari Cmd, Shift und L.
Die Beschreibungen ließen sich beliebig fortsetzen. Wer sich auch nur einige Shortcuts angeeignet hat, kann damit vielfach effektiver arbeiten - und seine Gelenke schonen. In so manchem Programm verstecken sich hinter ungewöhnlichen Tastenkombinationen allerdings auch kleine Überraschungen: So hat das Grafikprogramm QuarkXpress viele Jahre ein kleines, sogenanntes Easteregg versteckt.
Wer in QuarkXpress eine Box in der Mitte des Bildschirms platziert und dann am Mac die Kombination Shift-Option-cmd-K drückt, erhielt auf dem Display Besuch von lustigen Aliens, die rund um die Box ein Feuerwerk veranstalteten. Viele Softwarehersteller haben die Tradition der Eastereggs allerdings nicht fortgesetzt, da sie angeblich ein schlechtes Licht auf die Seriosität der Hersteller werfen.