„Ein günstiger Schritt“ - Was Fachleute zu Alphabet sagen
Mountain View (dpa) - Google baut um: Das bisherige Unternehmen wird zu einer Tochterfirma unter dem Dach eines neuen Mutterkonzerns namens Alphabet.
Die Online-Aktivitäten rund um die Suchmaschine heißen weiterhin Google, viele der restlichen Projekte werden künftig eigenständig sein. Beobachter begrüßten die Veränderung.
Der Journalist Jeff Jarvis ist begeistert von dem Umbau. „Das ist eine brilliante Aktion, die es Page, Brin und ihrer Firma ermöglicht, den Zwängen ihrer Vergangenheit zu entfliehen“, schreibt er. Einige Projekte hätten nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Ziel eines Technologie-Unternehmens zu tun. Jarvis ist seit Jahren ein Bewunderer von Google und verfasste unter anderem das Buch „Was würde Google tun?“. Seinen neuen Blogeintrag überschrieb er in Anspielung darauf „Was würde Alphabet tun?“.
Der Technologie-Kenner Om Malik hält den Umbau für überfällig. „Es ist ein günstiger Schritt für eine Firma, die fett und aufgebläht geworden ist“, schreibt er. „Die Gefahr durch Facebook ist echt und viel größer, als viele Menschen meinen.“ Mit Alphabet könne Google in Wachstumsbereiche investieren und neue Firmen hinzukaufen.
Der Branchenfachmann Colin Gillis hofft, dass deutlicher wird, wie viel Geld das Unternehmen in seine neuen Projekte investiert. „Es wurde viel spekuliert, wie viel Geld sie in diese anderen Geschäftsfelder stecken“, sagte Gillies dem Finanznachrichtendienst Bloomberg. „Das wird jetzt ein Ende haben.“
Apple-Chef Tim Cook fasst sich kurz: „Glückwunsch zur Beförderung!“ schreibt er dem neuen Chef des „kleinen“ Google, Sundar Pichai.
Google gab der neuen Firma die Internetadresse abc.xyz. Unbekannte legten daraufhin abc.wtf an - wenig schmeichelhaft, denn „wtf“ steht für den englischen Ausdruck „what the fuck“ (etwa: „was für ein Mist“ oder „was soll das?“). Die Adresse abc.wtf führt zur Microsoft-Suchmaschine Bing.