Romane vorgelesen Elternleid und Altersliebe: Neue Hörbücher
Leipzig (dpa/tmn) - Die Leipziger Buchmesse (bis 26. März) bringt nicht nur für Freunde des gedruckten Wortes eine Menge neuen Lesestoff. Auch in Sachen Hörbüchern darf man sich auf zahlreiche Neuerscheinungen freuen.
Sie reichen vom spannenden Krimi bis hin zur anrührenden Geschichte. Fünf neue Audio-Titel in der Kurzvorstellung:
- „Good as Gone“: Tom und Anna haben mit das Schlimmste erlebt, was man sich als Eltern vorstellen kann. Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde vor den Augen ihrer jüngeren Schwester entführt. Seitdem ist ihre Welt aus den Fugen geraten. Acht Jahre später steht eine junge Frau vor ihrer Tür und behauptet, Julie zu sein. Die Familie ist zunächst überglücklich, doch nach und nach kommen vor allem der Mutter Zweifel, ob es sich wirklich um ihre entführte Tochter handelt. Sie beginnt, die Geschichte, die ihr die vermeintliche Julie erzählt hat, zu hinterfragen. Das spannende „Good as Gone“ von Amy Gentry ist im Hoerverlag für 12 Euro erschienen.
- „Und jetzt lass uns tanzen“: Sehr anrührend ist Karine Lamberts Roman „Und jetzt lass uns tanzen“: Die 78-jährige Marguerite hat gerade ihren Mann verloren, fühlt sich einsam. Ohnehin hat sie das Gefühl, viel im Leben verpasst zu haben. Denn es war nicht die große Liebe, die sie einst geheiratet hat. Sie fühlte sich eher als Begleiterin und Dekoration für ihren Mann. Auch der 73-jährige Marcel hat gerade seine Jugendliebe beerdigen müssen - und beide treffen bei einer Kur zufällig aufeinander.
Marguerite entdeckt plötzlich ganz neue Seiten an sich - und Marcel ist bereit, etwas Neues auszuprobieren. Und zaghaft entwickelt sich eine Liebe zwischen ihnen. Doch darf das in diesem Alter noch sein? Die Kinder der beiden Betagten sehen das skeptisch. Die tiefsinnige Geschichte handelt von der Trauer, dem Alter, aber auch von der späten Liebe - sehr einfühlsam gelesen von Iris Berben und bei Randomhouse für 19 Euro erschienen.
- „Uhren gibt es nicht mehr“: Ebenfalls um das Leben im Alter geht es in „Uhren gibt es nicht mehr“ von André Heller (Lübbe Audio/16 Euro). In dem Hörbuch liest der Sänger und Künstler Passagen aus Gesprächen mit seiner 102-jährigen Mutter, in denen es um das Abschiednehmen geht. Gemeinsam mit der zweiten Sprecherin, der Schauspielerin Elisabeth Orth, macht er sich auf die Reise durch das Leben von Elisabeth Heller.
Sie wurde im ersten Weltkrieg geboren und war erst 19 Jahre alt, als sie heiratete. Rückblickend würde sie in ihrem Leben einiges anders machen. Vor allen Dingen würde sie keinen Selbstmordversuch mehr wegen eines Mannes unternehmen. Doch worauf kommt es eigentlich im Leben an? Diesen und vielen anderen Fragen gehen Mutter und Sohn gemeinsam nach. Ein Hörbuch, das zum Nachdenken anregt, aber auch immer wieder schmunzeln lässt.
- „Selfies“: Spannungsgeladen präsentiert sich der neueste Thriller „Selfies“ von Jussi Adler Olsen, der als Hörbuch (23 Euro) im Audio Verlag erschienen ist. Dem Kopenhagener Polizei-Sonderdezernat Q stehen einige Veränderungen ins Haus. Stellen sollen gestrichen werden, weil die Abteilung angeblich zu uneffektiv arbeitet. Dabei haben sie doch schon so viele Fälle gelöst, deren Aufklärung aussichtslos schien.
Als der Vizepolizeikommissar Carl Mørck zu einem brutalen Mord hinzugezogen wird, stellt sich bald heraus, dass es eine Verbindung zu einem lange zurückliegenden Fall gibt. Gewohnt fesselnd und spannend bis zum Schluss ist dies bereits der siebte Fall des Sonderdezernates Q, der quasi in Amtshilfe vom Frankfurter „Tatort“-Kommissar Wolfram Koch gelesen wird.
- „Bis an die Grenze“: Ebenfalls packend ist Dave Eggers Familienroman „Bis an die Grenze“, der bei Goyalit für 22 Euro erschienen ist: Zahnärztin Josi ist in der Klemme, weil eine Patientin sie auf Schadenersatz verklagt hat. Als ihr Ex-Mann dann noch die gemeinsamen Kinder seiner neuen Partnerin vorstellen will, ergreift sie mit dem achtjährigen Paul und der fünfjährigen die Flucht - und zwar nach Alaska. Doch was sich zunächst wie Abenteuerurlaub anfühlt, bringt die Mutter schon bald an ihre Grenzen. Während Ana die Katastrophen nur so anzieht und Paul versucht, die Vaterrolle einzunehmen, sucht Josi nach einer Eingebung, wie es in ihrem Leben weitergehen könnte. Schauspielerin Julia Nachtmann liest die tragisch-komische Geschichte.