Erste Unister-Tochter meldet Insolvenz an

Leipzig (dpa) - Einen Tag nach dem Insolvenzantrag des Leipziger Internetunternehmens Unister Holding GmbH ist das erste Tochterunternehmen in Schieflage geraten.

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Wie der vorläufige Unister-Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Dienstagabend mitteilte, meldete auch die Urlaubstours GmbH Insolvenz an, ein Tochterunternehmen der Unister Travel Betriebsgesellschaft GmbH. Auch hier sei er zum vorläufigen Verwalter bestimmt worden. Einen Grund für den Insolvenzantrag nannte er nicht.

Unister entwickelt und betreibt Internetportale beispielsweise mit Informations- und Ratgeberseiten sowie Buchungsportale etwa für Reisen wie Ab-in-den Urlaub.de oder Flüge.de. „Die Portale werden von eigenständigen Unternehmen betrieben, die nicht von der Insolvenz betroffen sind“, hieß es am Montag. Daran hat sich laut Flöther weiterhin nichts geändert: Die Portale böten weiterhin „ohne Einschränkungen ihre Vermittlungsleistungen an“.

Anders als die Unister-Reiseportale sei Urlaubstours jedoch ein Reiseveranstalter. Bereits gebuchte Reisen seien aber über eine Versicherung abgesichert und würden durchgeführt. Neue Buchungen würden vorerst nicht mehr entgegengenommen.

Unister hatte am Montag Insolvenz beantragt - wenige Tage nach dem Unfalltod des Chefs Thomas Wagner. Eine Begründung für den Insolvenzantrag wurde nicht genannt.

Wagner war am Donnerstag beim Absturz einer Privatmaschine in Slowenien ums Leben gekommen. Das Unternehmen hatte daraufhin mitgeteilt, der Betrieb laufe planmäßig weiter; über die Nachfolge des Geschäftsführers solle so schnell wie möglich entschieden werden. Mit dem Insolvenzantrag übernimmt nun zunächst der Insolvenzverwalter die Regie.

Die Polizei in Slowenien bestätigte am Dienstag den Fund einer größeren Summe Bargeld an der Unglücksstelle bei Predmeja im Westen des Landes. Dort seien rund 10 000 Schweizer Franken (rund 9200 Euro) entdeckt worden, teilten die Behörden in Nova Gorica auf Anfrage mit. In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Berichte über einen Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro an Bord gegeben - die Polizei hatte dies bisher nicht kommentiert.