Gut abgeschirmte Bilder: Die perfekten Kabel für das Heimkino
Duisburg (dpa/tmn) - Schlechter Ton, Bildaussetzer und Streifen bei der DVD-Wiedergabe: Häufig sind defekte und ungeeignete Kabel Schuld daran, wenn der Spaß im Heimkino auf der Strecke bleibt. Für die Wahl der richtigen Strippe gibt es aber klare Kriterien.
Bluetooth, WLAN, AirPlay und andere drahtlose Übertragungstechniken erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch wer Bild und Ton mit bester Qualität genießen will, kommt an einem Kabel nach wie vor nicht vorbei. „Eine solide Kabelverbindung ist immer noch wesentlich sicherer und höherwertiger in der Übertragung von Audio-Video-Signalen als eine Funkverbindung“, erklärt Herbert Bisges, Redakteur bei der Fachzeitschrift „Heimkino“.
Das gilt auch für digitale Kabel, die zum Beispiel HDMI-Signale übertragen: Auch wenn dabei „nur“ Nullen und Einsen übertragen werden, sei die Qualität nicht zu vernachlässigen, sagt Bisges. Im TV-Bereich sollten Verbraucher unbedingt darauf achten, dass Antennenkabel mindestens ein Schirmungsmaß von 100 Dezibel (dB) besitzen. „Wichtig ist, dass dieser Wert bei 2000 Megahertz noch gilt und nicht nur für 400 bis 800 Megahertz“, betont Bisges. Die Angaben dazu finden sich auf der Verpackung oder bei den Produktdetails in Onlineshops.
Ein entscheidendes Kriterium ist natürlich der Preis. Hier ist Vorsicht geboten: „Bessere Kabel sind teurer, teurere Kabel leider nicht zwangsläufig alle gut“, warnt Bisges. Je nach Aufbau des Heimkinos reicht bei HDMI aber auch ein günstigeres Kabel: Bei kurzen Distanzen von einem oder zwei Meter zwischen TV-Gerät und Zuspielern funktionieren die in der Regel problemlos. Darauf weist die Stiftung Warentest hin. Doch je länger das Kabel wird, desto hochwertiger muss es sein, um große Datenmengen sauber zu übertragen. Für gute Qualität sollten Verbraucher nach Angaben der Warentester pro Meter mindestens fünf Euro einplanen.
Herbert Bisges empfiehlt außerdem, bei HDMI-Kabeln auf die Zusatzbezeichnung „High Speed“ zu achten, die für eine gewisse Qualität bürge. HDMI-Strippen mit dieser Bezeichnung sind außerdem zukunftssicher, weil sie zum Beispiel Bilder in 3D oder der neuen Ulta-HD-Auflösung weiterleiten.
Auch im Audiobereich gilt: Je länger das Kabel, desto wichtiger ist dessen Qualität. Olaf Sturm, Chefredakteur des Fachmagazins „hifi & records“, rät bei größeren Übertragungswegen, etwa zu rückwärtigen Lautsprechern, zu Kabeln mit größerem Querschnitt. Sonst könne es zu einer Beeinträchtigung bei der Übertragung tiefer Frequenzen kommen.
Vernünftige Kabel zeichneten sich dadurch aus, dass Plus- und Minusleiter nicht parallel geführt werden, weil bei diesem Aufbau die magnetischen Verluste zu groß sind. „Technisch sinnvoller ist eine Konstruktion, bei der die beiden Leiter sich umschlingen — am besten auf mehrere signalführende Einzelleiter verteilt“, führt Sturm aus.
Selbst Laien hören schnell, wenn untaugliche Kabel verwendet werden, sagt Sturm: Strippen-Probleme sorgen dann für ein eher anstrengendes Klangbild. Woran erkennt man im Geschäft ein gutes Kabel, das den Klang sauber überträgt? „Heimkino“-Redakteur Bisges empfiehlt, auf stabile Vollmetallstecker und eine solide Verarbeitungsqualität zu achten. Vergoldete Stecker beugen Korrosion vor. Einfache Faustregel: Bei den bekannten Markenherstellern kann man davon ausgehen, dass die Qualität stimmt.
Olaf Sturm rät Verbrauchern außerdem, sich vom Fachhändler beraten zu lassen, welche Kabel am besten zur gewünschten Anlage passen. Letztlich komme man aber nicht drum herum, das Kabel zu Hause auszuprobieren. Dabei kann es je nach Anlage und Strippe durchaus sein, dass die preiswertere Verbindung zu besseren Ergebnissen führt.