Gute Versionen kosten Geld: Virenschutzprogramme im Test
Berlin (dpa/tmn) - Computer sind im Internet zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Zum Schutz gegen Viren, Malware, erpresserische Verschlüsselungstrojaner und Phishing sind viele verschiedene Sicherheitsprogramme auf dem Markt - manche kosten Geld, andere werden gratis angeboten.
Allerdings sind die kostenpflichtigen Versionen meist sicherer, hat die Stiftung Warentest in einer Untersuchung herausgefunden. Dabei schnitten 9 von 17 getesteten Schutzprogrammen mit „gut“ ab, darunter 2 kostenlose Ausgaben.
Am erfolgreichsten arbeiteten solche Virenschutzprogramme, die ihre Virenerkennung nicht nur auf dem Rechner, sondern auch über angeschlossene Onlinedatenbanken erledigten. Sechs von ihnen erhielten im Bereich Virenschutz die Teilnote „sehr gut“. Manche dieser mit aktiver Internetverbindung erfolgreichen Sicherheitspakete schwächelten allerdings im Offlinemodus.
Immer wieder spuckten die getesteten Programme auch Fehlermeldungen aus, nicht jede erkannte Gefahr war real. Nach Angaben der Tester liegt das einerseits an den verwendeten Analysemodellen. Manche Programme setzen auf sogenannte Heuristikmodule, die in digitalen Daten nach möglicherweise bekannten Virensignaturen suchen. Andererseits scheinen einige der Virenschutzherstellern damit auch geschäftliche Interessen zu verfolgen. Ein Programm bewertete Datenmüll auf der Festplatte eines virenfreien Rechners als gefährlich, andere warnen bereits, wenn Rechner im gleichen Netzwerk einen anderen oder keinen Virenschutz haben.
Etliche Anbieter jubeln den Nutzern bei der Installation unerwartete „Geschenke“ unter. Von einer geänderten Startseite bis hin zu Browser-Toolbars war alles dabei. Der Rat der Experten: Derartige Optionen bei der Installation abwählen oder sofort nach Installation deaktivieren.
Testsieger wurde das Sicherheitspaket G Data Internet Security 2015 vor Avira Internet Security 2015 und BullGuard Internet Security 2015.