„HuffPo“-Chef: Roboter machen den Journalismus besser
München (dpa) - Der Roboter kann keinen Redakteur ersetzen, er kann ihm aber Aufgaben abnehmen - diesen Tenor vertraten Experten der Medienbranche bei einem Diskussionsforum der Medientage München.
„Mit klassischem Journalismus hat das Sammeln von Daten und Fakten im Netz nichts zu tun“, sagte am Donnerstag der Verleger Dirk Ippen (unter anderem „Münchner Merkur). „Der Journalismus wird auch künftig die den kreativen Menschen brauchen.“
Joachim Knuth, Programmdirektor Hörfunk des Norddeutschen Rundfunks, meinte, dass robotergesteuerte Beiträge wie das Erstellen von Tabellen bei Börsenberichten und Wetterberichte, eine Ergänzung, wohl aber „kein Ersatz“ des Journalismus seien. Der Anteil des Datenjournalismus werde aber steigen, dies sei eine „spezielle Herausforderung für die Branche“.
„Die Nutzung des Roboters macht den Journalismus besser“, sagte Sebastian Matthes, Chefredakteur der „Huffington Post“ in Deutschland, die sich als eine große Plattform für Journalisten, Leser und Expertenmeinungen versteht. „Ein großer Kurssprung am Aktienmarkt kann von einem Roboter beobachtet werden.“ Die Geschichte dazu könne vom Menschen beigesteuert werden.
Ohne den Computer als Hilfsmittel werde der Redakteur nicht auskommen, meinte auch Christoph Dernbach, Geschäftsführer der dpa-infocom.
Als ein Beispiel nannte er die Sportgrafiken, die samstags gegen 17.20 Uhr gleich nach Spielschluss der Bundesliga in die Dienste gingen. „Ein massiver IT-Einsatz“ sei ein Hilfsmittel. Gleichwohl bleibe der Journalismus weiterhin „geprägt von Menschen, die Geschichten mit persönlicher Einschätzung erzählten“.