IBM schwimmt weiter auf Erfolgswelle

Armonk (dpa) - IBM kann getrost noch eine Flasche Sekt aufmachen: Das Unternehmen, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, präsentiert sich derzeit in Bestform.

Das zweite Quartal verlief besser als gedacht, und im Gesamtjahr traut sich „Big Blue“ nun einen noch höheren Gewinn zu. Die Aktie verteuerte sich am Montag nachbörslich um 2 Prozent. „Der Umsatz mit Hardware, Software und Services ist prozentual zweistellig gestiegen“, sagte Konzernchef Samuel Palmisano am Firmensitz in Armonk im US-Bundesstaat New York. Insgesamt setzte IBM von April bis Juni 26,7 Milliarden Dollar (18,9 Mrd Euro) um - das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn kletterte um 8 Prozent auf unterm Strich 3,7 Milliarden Dollar.

Angesichts der Verunsicherung der Finanzmärkte über die überbordenden Schulden in Europa und den USA dürften die Zahlen für Erleichterung sorgen. Besonders bemerkenswert: Beide scheinbare Krisenregionen wuchsen kräftig, wenngleich nicht so stark wie die Schwellenländer. IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte IT-Branche und darüber hinaus.

Im Gesamtjahr traut sich IBM nun einen Gewinn je Aktie von mindestens 12,87 Dollar zu; bislang lag die Messlatte bei 12,73 Dollar. Beides ist eine ganze Ecke mehr als im bereits guten Jahr 2010.

Der Konzern verdient das meiste Geld mit Computer-Dienstleistungen wie etwa dem Betrieb von Rechenzentren. Derartige Services sind gemeinhin wesentlich lukrativer als der Verkauf von Geräten. Auch Konkurrenten wie Hewlett-Packard oder Dell bauen deshalb ihre Geschäfte in diesem Bereich massiv aus.

Aus dem Geschäft mit Computern für Verbraucher hat sich IBM längst zurückgezogen. Bei leistungsstarken Firmenrechnern ist IBM aber weiterhin eine feste Größe. Diese Sparte wuchs sogar mit knapp 18 Prozent weiterhin überdurchschnittlich stark. Über Server aus Armonk läuft etwa ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs, der stetig zunimmt. Der schärfste Rivale ist die Softwarefirma Oracle, die den Spezialisten Sun Microsystems geschluckt hatte.