Schutz für Schlüsselbranchen IBMs „Watson“ soll Cyber-Angreifer das Fürchten lehren

Armonk (dpa) - IBM will Cyber-Attacken künftig mit künstlicher Intelligenz begegnen. Sie könne in den kommenden zwei bis drei Jahren eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Cyber-Kriminalität spielen, teilte der amerikanische IT-Dienstleister mit.

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Der Einsatz von Technologien wie „Watson“ von IBM werde sich in dieser Zeitspanne verdreifachen. Dafür startete der Konzern gemeinsam mit 40 Organisationen das „Watson for Cyber Security Beta-Programm“. Es solle Sicherheitsteams künftig in die Lage versetzen, strukturierte Daten sowie von Menschen generierte Informationen für die Abwehr zu verwerten, sagte Christian Nern von IBM.

Das Watson-System von IBM hatte erstmals für größere Schlagzeilen gesorgt, als es 2011 in einer TV-Quizsendung gegen zwei menschliche Gegner antrat und gewann. Auch der Internet-Riese Google forscht intensiv an künstlicher Intelligenz.

Zuletzt schaffte es das Programm Alpha Go erstmals, einen menschlichen Go-Spieler zu schlagen. Das Brettspiel hat zwar einfache Regeln, galt wegen seiner Komplexität bislang für einen Computer als nicht spielbar.

Die Experten erhoffen sich vom Einsatz kognitiver Technologien vor allem wichtige Entscheidungshilfen beim Auftreten von Sicherheitsvorfällen, da automatisiert in kürzester Zeit deutlich mehr Daten ausgewertet werden können.

So kann die Technologie schnell erkennen, ob bei einem Angriff bereits bekannte Schadsoftware genutzt wurde oder verdächtige Abläufe schneller erkennen und vor einem Angriff warnen. Auch Firmen wie das britische Startup Darktrace verwenden diesen Ansatz.

Neben Vertretern aus der Banken-, Gesundheits-, Versicherungs- und Bildungsbranche beteiligten sich auch andere „Schlüsselbranchen“ an dem Programm, hieß es. Gemeinsam wollen sie den Einsatz der Watson-Technologie gegen Cyber-Angriffe „von der Forschungsphase in die reale IT-Welt“ bringen.