Instagram-Gründer Systrom: Deutsche waren Pioniere auf der Plattform
München (dpa) - Deutsche sind nach Angaben von Instagram-Mitgründer Kevin Systrom (31) Pioniere auf der Online-Foto-Plattform gewesen.
„Wir wussten nicht, was wir taten“, sagte er am Donnerstagabend beim DLD (Digital-Life-Design)-Salon des Burda-Verlags und des Kunstvereins München. Darum hätten sie den Startschuss für die Bilderplattform mitten in der Nacht in den USA gegeben. „Plötzlich kamen User rein“, sagte er - und einige der ersten hätten eine deutsche E-Mail-Adresse gehabt.
Am ersten Tag hätten sich 25 000 Nutzer bei Instagram angemeldet, sagte Systrom. Inzwischen sind es 300 Millionen weltweit - 70 Prozent davon nach Angaben Systroms außerhalb der USA.
Die aus Deutschland geposteten Fotos findet Systrom heute tendenziell künstlerischer als die aus den USA. Das sei in der Anfangsphase in Amerika aber auch so gewesen. Ein Lieblingsfoto konnte Systrom am Donnerstag in München nicht nennen. „Man kann nicht einfach ein Instagram-Foto rauspicken“, sagte er. „Das wäre so, als würde man ein einzelnes Wort aus einem Satz herausheben.“
Facebook hatte Instagram als Startup im Jahr 2012 für die damalige Rekordsumme von einer Milliarde Dollar gekauft. „Wir teilen viel Technik, die Infrastruktur und Datencenter“, sagte Systrom, der mit seiner Verlobten Nicole nach München gekommen war. Einen Nachteil sieht er an der Kooperation aber auch: Er müsse nun jeden Tag eine Stunde zur Arbeit fahren - und eine Stunde zurück.
Die Instagram-Anwendung ermöglicht es Nutzern, ihre mit dem Smartphone aufgenommenen Fotos mit Filtern und Effekten zu bearbeiten und dann ins Internet zu stellen. Mit besonderer Aufmerksamkeit werden heute die Instagram-Aktivitäten von Stars und Sternchen verfolgt.