Internetpionier Paul Baran gestorben
New York (dpa) - Paul Baran, einer der Pioniere des Internets, ist tot. Der Ingenieur hatte die Idee, Informationen in Datenpakete zerlegt zu versenden - eine Grundlage für das staufreie funktionieren des Netzes.
Baran starb am Samstag in seinem Haus in Palo Alto in Kalifornien, wie unter anderem die „New York Times“ am Montag berichtete. Er wurde 84 Jahre alt.
Baran hatte sich früh mit der Frage beschäftigt, wie man Kommunikationsstrukturen schützen kann, zum Beispiel gegen Atomangriffe. Mitten im Kalten Krieg entwickelte er die Idee der Dezentralisierung. Die Daten sollten nicht in großen Einheiten, sondern überall verteilt gespeichert und abrufbar sein - heute mit dem Internet eine Alltäglichkeit.
Barans entscheidende Idee waren allerdings seine „Nachrichtenblöcke“. Informationen sollten nicht tröpfchenweise, sondern in Datenpakete zerlegt durchs Netz gejagt werden. Am Bestimmungsort angekommen, werden sie wieder zusammengesetzt und der Empfänger bekommt seinen Text, sein Foto oder seine Musikdatei. Mit dieser Idee wurde und wird verhindert, dass es wegen riesiger Mails zu Staus auf der Datenautobahn kommt. Allerdings hatte der Engländer Donald Watts Davies zur gleichen Zeit die gleiche Idee. Weil er, unterstützt von den Behörden, mehr veröffentlichte, gilt er oft als Vater des „packet switching“.