Irren durch Zeit- und Genregrenzen: „Quantum Break“ im Test

Berlin (dpa/tmn) - Es gibt Tage, an denen man besser im Bett geblieben wäre. Jack Joyce hat gerade so einen: Er wollte nur seinen Bruder und einen Freund besuchen. Und schon ist er Teil eines verunglückten Experiments rund ums Zeitreisen, mit potenziell katastrophalen Folgen für die Menschheit.

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So beginnt „Quantum Break“, ein neues Actionspiel von Microsoft und Remedy Entertainment, Schöpfer von „Max Payne“ und „Alan Wake“. Das Besondere an dem Titel ist aber nicht so sehr die Science-Fiction-Geschichte rund um böse Großkonzerne und die Rettung der Welt. Entscheidend ist, wie sie erzählt wird. „Quantum Break“ ist nicht nur ein Spiel, sondern auch eine TV-Serie. Nach jedem Kapitel darf der Spieler eine Entscheidung treffen und dann deren Konsequenzen in einer gut 20-minütigen Serienfolge ansehen.

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Dort gibt es sogar einige bekannte Gesichter zu sehen: Die Hauptfigur Jack Joyce spielt zum Beispiel Shawn Ashmore („X-Men“), sein Gegenspieler ist Aidan Gillen („Game of Thrones“). Die Schauspieler geben sich sichtbar Mühe, die etwas wirre Geschichte mit Leben zu füllen - allerdings ohne großen Erfolg. Dafür sind die Figuren und Ereignisse einfach zu klischeebehaftet und ideenlos. Ein paar gute Dialoge und ordentliche Actionszenen gibt es zwar. Insgesamt kann „Quantum Break“ richtigen TV-Serien aber kaum das Wasser reichen.

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Was gut funktioniert: die Verknüpfung der Serie mit dem Spiel. Zumindest am Anfang. Die getroffenen Entscheidungen haben im Kleinen wie im Großen spürbaren Einfluss auf die Handlung. Und oft gibt es Ereignisse aus der Serie später im Spiel aus anderer Perspektive zu sehen und umgekehrt. Das sorgt für ein paar hübsche Überraschungseffekte, gegen Ende haben Serie und Spiel kaum noch etwas miteinander zu tun.

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Das eigentliche Videospiel funktioniert zum Glück deutlich besser. Der größte Teil davon besteht zwar aus klassischen Videospiel-Schießereien. Weil Jack Joyce durch das verunglückte Experiment ein paar besondere Fähigkeiten erhalten hat, spielen die sich aber trotzdem ganz anders als bei der Konkurrenz. So kann Joyce zum Beispiel einzelne Gegner einfrieren, sich blitzschnell von Deckung zu Deckung bewegen oder dank Zeitlupe in aller Ruhe zielen.

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Besonders anspruchsvoll oder abwechslungsreich ist das nicht, wegen der hohen Geschwindigkeit und vieler spektakulärer Grafikeffekte aber schön anzusehen. Die vereinzelten Rätsel sind dagegen viel zu selten und viel zu simpel. Und gelegentliche Geschicklichkeitseinlagen, in denen Jack zum Beispiel über eine in Zeitlupe einstürzende Brücke hüpft, sind zwar toll inszeniert. Die ungenaue Steuerung sorgt dabei aber eher für Frust als für Spielspaß.

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Die Verknüpfung von Spiel und Serie gelingt „Quantum Break“ also nur theoretisch gut. Für einen echten Meilenstein sind am Ende beide Bestandteile schlicht nicht gut genug. Neugierige Spieler können mit „Quantum Break“ aber trotzdem rund zehn Stunden Spaß haben. Voraussetzung dafür ist allerdings eine schnelle Internetverbindung: Denn die Folgen der Serie lagern nicht auf Disc, sondern werden im Stil von Netflix und Co. aus dem Internet gestreamt.

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Auf der Xbox One lassen sie sich alternativ auch herunterladen, sind dann allerdings satte 75 Gigabyte groß. Publisher von „Quantum Break“ ist Microsoft deshalb gibt es das Spiel nur für die Xbox One und den PC - und da nur als Download über den eingebauten Store von Windows 10 - nicht bei Steam oder auf Disc. „Quantum Break“ ist ab sofort für rund 60 Euro erhältlich und ab 16 Jahren freigegeben.