Israel droht internationalen Hackern mit Vergeltung
Tel Aviv (dpa) - Israel hat internationalen Hackern wegen der Veröffentlichung geheimer Informationen von Kreditkarten mit einem Gegenschlag gedroht.
„Wer Israel im Cyberspace Schaden zufügt, ist nicht immun gegen Vergeltungsmaßnahmen“, sagte der stellvertretende Außenminister Danny Ajalon am Samstag in Beerscheva. Ein Mitarbeiter Ajalons bezeichnete Angriffe von Hackern als Terrorismus.
Internationale Hacker hatten im Netz geheime Informationen zu tausenden israelischer Kreditkarten veröffentlicht. Nach Medienberichten wurden Namen, Adressen, Telefonnummern sowie Identitätsnummern von 26 000 Israelis preisgegeben.
Die Identität der Hacker ist bislang noch nicht gelüftet. Zuerst hieß es, die Spuren wiesen nach Saudi-Arabien. Dann erklärte eine Person mit dem Namen OxOmar, er sei Mitglied der internationalen Hackerorganisation „Anonymous“.
Ein israelischer Student behauptete dann am Freitag, er wisse, wer hinter OxOmar stecke. Der Hacker stamme nicht aus Saudi-Arabien, sondern sei in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geboren worden. Er lebe jetzt in Mexiko. Die israelische Nachrichtenseite „ynet.com“ berichtete daraufhin, in der Redaktion habe sich ein Mann gemeldet, der behauptet habe, er sei OxOmar und seine Identität sei noch nicht gelüftet worden.
Erst im November war es in Israel zu einer schweren Computerpanne gekommen. Die Websites mehrerer Regierungs- und Sicherheitsorganisationen waren nach einem Totalabsturz stundenlang lahmgelegt. „Anonymous“ hatte der israelischen Regierung vorher mit einem Angriff gedroht. Die israelischen Behörden dementierten jedoch damals Berichte über eine Hacker-Attacke und erklärten den Vorfall mit einem technischen Fehler.