IT-Sicherheitskonferenz: Gefahr durch Cyberangriffe wächst
Bonn (dpa) - Schwachstellen in Computersystemen stellen Unternehmen, aber auch Staaten, vor wachsende Herausforderungen, haben Experten zu Beginn einer Konferenz für IT-Sicherheit in Bonn gewarnt.
„Die Bedrohung für die Sicherheit unserer Daten und unserer digitalen Infrastruktur wächst Jahr um Jahr“, sagte Timotheus Höttges, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, zum Auftakt des „Cyber Security Summit“. Die Sorge von Nutzern um die Sicherheit ihrer Daten bremse das Wachstum der IT-Branche.
Auch Staaten werden vermehrt mit digitalen Bedrohungen konfrontiert. „Es ist eine ganz neue Form der Kriegsführung“, sagte Sorin Ducaru, der das Verteidigungsbündnis Nato zu neuen Sicherheitsgefahren berät. Er berichtete von immer geschickterer Manipulation von Informationen, die auch über soziale Netzwerke verbreitet werde. Die Nato sei auch für Verteidigung im Cyberspace verantwortlich, betonte Ducaru.
Der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, mahnte den Schutz von wichtiger Infrastruktur gegen digitale Attacken an. Cyberangriffe, „rücken auf der sicherheitspolitischen Prioritätenlisten ganz nach oben“, sagte Ischinger.
Beim Schutz von Computersystemen und Software warnte der Sicherheitsexperte Andy Müller-Maguhn vor Schwachstellen auch in vermeintlich sicheren Programmen. Der NSA-Skandal habe gezeigt, dass Firmen unter Umständen gesetzlich verpflichtet werden können, Daten weiterzugeben oder Geheimdiensten den Zugriff zu ermöglichen. „Es ist also ganz wichtig, dass die Verlässlichkeit von Verschlüsselung überprüft werden kann“, sagte Müller-Maguhn. Unabhängige Fachleute sollten Verschlüsselungscodes auf Hintertüren abklopfen können.
Die Telekom und die Münchener Sicherheitskonferenz veranstalteten den „Cyber Security Summit“ zum dritten Mal.