Marktforscher: PC-Geschäft schrumpft weiter
Stamford/Framingham (dpa) - Der weltweite PC-Markt ist auch im dritten Quartal wieder geschrumpft.
Die Marktforscher von IDC errechneten ein Minus von 1,7 Prozent im Jahresvergleich mit 78,5 Millionen verkauften Notebooks und Schreibtisch-Rechnern. Nach Schätzungen ihrer Kollegen von Gartner sank der Absatz um 0,5 Prozent auf rund 79,4 Millionen Computer.
Dabei zeichnen sich zwei große Trends ab. Zum einen wachsen die Verkäufe in den USA und Westeuropa deutlich, während der Absatz in Asien mit dem Riesenmarkt China schwächelt, wie Gartner und IDC in der Nacht zum Donnerstag berichteten.
Zum anderen konnten die größten Hersteller allesamt Zuwächse verbuchen - der allgemeine Rückgang ging also auf Kosten kleinerer Anbieter. Gartner betonte, die fünf führenden Hersteller kontrollierten erstmals zwei Drittel des Marktes.
Der PC-Absatz war im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent geschrumpft. Verbraucher und Unternehmen greifen schon seit einiger Zeit lieber zu Smartphones und Tablets. In diesem Jahr läuft es etwas besser.
Ein Grund ist, dass Microsoft im Frühjahr die Unterstützung für das alte PC-Betriebssystem Windows XP einstellte. Das löste eine Welle von Ersatzkäufen in Unternehmen aus. Die Verbraucher hielten sich aber weiterhin merklich zurück, sagte Gartner-Analyst Ranjit Atwal der dpa. Das erkläre auch das weiterhin schwache Geschäft in Asien.
Die weltweite Nummer eins im PC-Geschäft blieb nach Zahlen beider Marktforscher der chinesische Konzern Lenovo, auf den rund ein Fünftel der weltweiten Verkäufe entfiel. Hewlett-Packard hält sich fest auf Platz zwei mit rund 18 Prozent Marktanteil laut Gartner und rund 19 Prozent nach IDC-Schätzungen. Dell liegt auf dem dritten Platz mit etwa 13 Prozent.
Bei IDC schaffte es Apple erstmals unter die ersten fünf größten PC-Anbieter weltweit mit einem Marktanteil von 6,3 Prozent und knapp fünf Millionen verkauften Computern. In der Rangliste von Gartner wird dieser Platz weiterhin vom taiwanischen Hersteller Asus belegt. Die Differenz dürfte auf die unterschiedliche Berechnungsgrundlage der beiden Marktforscher zurückgehen: Die Gartner-Zahlen schließen im Gegensatz zu IDC auch Tablets mit Windows 8.1 mit ein, aber keine Chromebooks mit dem Google-System Chrome.