Mehr als 7800 Freiwillige an Linux-Entwicklung beteiligt
San Francisco/Berlin (dpa) - Open Source in Aktion: An der Weiterentwicklung des freien Betriebssystems Linux haben sich in den vergangenen Jahren mehr als 7800 Freiwillige beteiligt, wie die Linux Foundation am Dienstag (Ortszeit) in ihrem Jahresbericht mitteilte.
Gezählt wurden dabei nur diejenigen Entwickler, die seit 2005 einen Beitrag zur Systembasis, dem sogenannten Kernel, geleistet haben. Hinzu kommen mehrere tausend Entwickler, die an ergänzender Linux-Software arbeiten, etwa den grafischen Benutzeroberflächen KDE und Gnome.
Die Linux Foundation mit Sitz in San Francisco ist ein Non-Profit-Konsortium, das die Linux-Entwicklung seit der Gründung im Jahr 2000 betreut. Mit dabei ist auch der gebürtige Finne Linus Torvalds, der Linux 1991 begründet hat. Open Source bedeutet im Unterschied zu proprietärer Software von bestimmten Firmen, dass der Quellcode der Software öffentlich gemacht wird, damit jeder daran mitarbeiten kann.
Aus dem Bericht geht hervor, dass im vergangenen Jahr mehr als 1000 Entwickler zum Linux-Kernel beigetragen haben. Das sind überwiegend nicht mehr engagierte Studenten oder unabhängige Hacker, sondern zu 75 Prozent Software-Entwickler, die in einem Unternehmen arbeiten. „Die Linux-Gemeinschaft ist ein weltweites, professionelles Netz der besten Software-Talente der Welt“, heißt es in dem Bericht. Alle zwei bis drei Monate wird eine neue Kernel-Version freigegeben; aktuell ist gerade Linux 3.2.
Finanziell unterstützt wird die Linux-Entwicklung von Unternehmen wie Red Hat, Intel, Novell, IBM, Oracle oder Google. Diese nutzen Linux für eigene Software, Google etwa für das Smartphone-Betriebssystem Android. Auf Platz 17 der Unterstützer taucht erstmals Microsoft auf, dessen Vorstandschef Steve Ballmer Linux im Jahr 2001 als „Krebsgeschwür“ bezeichnet hatte, „welches in Bezug auf geistiges Eigentum alles befällt, was es berührt“.