Microsoft kann beim Gewinn nicht mit Apple Schritt halten

Redmond (dpa) - Probleme bei Windows, aber gute Geschäfte mit der Spielkonsole Xbox und der Bürosoftware Office: Unterm Strich legt Microsoft bei Umsatz und Gewinn zweistellig zu.

Im Prestige-Duell mit Apple aber liegt der Software-Konzern aus Redmond bei Seattle jetzt hinter dem kalifornischen IT-Konkurrenten: Bei Microsoft waren es in den ersten drei Monaten dieses Jahres 5,23 Milliarden Dollar, bei Apple 5,99 Milliarden Gewinn.

Dabei ist es gerade der Apple-Erfolg, der an den Microsoft-Geschäfte nagt: Der rege Absatz des Tablet-Computers iPad geht zu Lasten des Netbooks, jenem Mini-Notebook, das in den vergangenen Jahren nicht nur der Hardware-Branche, sondern auch dem Microsoft-Betriebssystem Windows zugute kam. Bei der Vorlage der Quartalszahlen sagte Microsoft-Finanzvorstand Peter Klein am Donnerstag, der Absatz von Netbooks sei im vergangenen Quartal um 40 Prozent eingebrochen, das Geschäft mit allen privat genutzten PCs um 8 Prozent.

Windows wird meist zusammen mit einem neuen PC ausgeliefert. Microsoft drängt ebenfalls mit Macht in die neuen mobilen Geräte und hat sich dazu mit dem weltgrößten Handy-Hersteller Nokia verbündet. Dessen Smartphones werden bald vom mobilen Betriebssystem Windows Phone 7 angetrieben, das erst im Herbst 2010 eingeführt wurde.

Eine rege Nachfrage nach Office 2010, der Spielkonsole Xbox 360 und der zugehörigen Bewegungssteuerung Kinect konnten aber die geringere Nachfrage nach dem Betriebssystems Windows 7 ausgleichen. Der Umsatz im Zeitraum von Januar bis März, dem dritten Geschäftsquartal des Microsoft-Finanzjahrs 2010/11, erreichte 16,4 Milliarden Dollar (11,1 Milliarden Euro) und übertraf damit den Vorjahreswert um 13 Prozent. Der Gewinn verbesserte sich um 31 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. „Wir haben starke Zahlen vorgelegt“, sagte Klein.

Die Business-Sparte, zu der auch das Office-Paket gehört, verbesserte sich beim Umsatz um 21 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar. Mittlerweile wirft dieser Geschäftsbereich auch mehr Gewinn ab als Windows. Die Umsätze mit dem Betriebssystem gingen um 4 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar zurück. Hingegen stieg der Umsatz im Geschäft mit Unterhaltungselektronik um satte 60 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar - allerdings ist die Spielkonsole Xbox nicht annähernd so profitabel wie Software.

Sorgen macht Microsoft weiter das Onlinegeschäft mit der Suchmaschine Bing. Hier weitete sich der Verlust leicht auf 726 Millionen Dollar aus. „Bei unserer Kooperation mit Yahoo liegt noch einige Arbeit vor uns“, räumte Finanzchef Klein ein. Zusammen versuchen die beiden Unternehmen, die Vormachtstellung von Google bei der Internetsuche zu brechen. Die Aktie von Microsoft lag nachbörslich mit 1,4 Prozent im Minus.