Microsoft will mit Skydrive Apple und Google ausstechen

Berlin (dpa) - Microsoft will nach dem jüngsten Update seines Cloud-Angebots mit SkyDrive für private Nutzer durchstarten. „Wir haben in der vergangenen Woche wichtige Fortschritte gemacht“, sagte Dharmesh Mehta, Microsoft Manager für Windows und Windows Live, der Nachrichtenagentur dpa.

Mit den wachsenden Möglichkeiten würden sich Clouddienste nun sehr schnell von der Nische zum Massenmarkt bewegen, sagte Mehta.

Microsoft hatte Ende April seine Online-Festplatte mit etlichen neuen Funktionen ausgestattet. Skydrive lässt sich nun sowohl über den Windows Explorer als auch in Apples Desktop-Oberfläche, dem Finder, als Erweiterung integrieren. Allerdings unterstützt Microsoft die ältere Windows-Version XP mit Skydrive nicht mehr. Ähnlich wie bei Dropbox lassen sich nun Dateien abrufen oder hochladen, indem sie in den Ordner verschoben oder dort aufgerufen werden. Zudem lässt sich Skydrive seit einigen Monaten auch über eine App auf Windows Phones und Apples iPhones unterwegs nutzen.

Als Anwendung unter Microsofts Windows Live Plattform bietet Microsoft bereits seit 2008 seinen Online-Speicher an, der Pionier Dropbox ist bereits seit 2007 auf dem Markt. Nach Apples iCloud startete Ende April zuletzt Google mit seinem Dienst Google Drive.

Von der Konkurrenz sieht Mehta jeweils nur bestimmte Cloud-Dienste abgedeckt. Während Dropbox von den Anwendern in erster Linie für den Dateienaustausch verwendet werde, habe sich Apples iCloud als klassischer Ort für die Synchronisation verschiedener Geräte etabliert. Google wiederum biete mit seinen Google Docs eine Plattform für den Austausch von Anwendungen. „Wir wollen mit Skydrive besser alle drei zusammen sein.“

In der Regel bieten die Online-Speicher rund 5 Gigabyte freien Speicher, wer mehr Platz benötigt, kann zukaufen. Microsoft hatte zuletzt sein kostenloses Angebot von 25 Gigabyte freiem Speicher auf 7 Gigabyte heruntergeschraubt. „Damit kommen aber 99,9 Prozent der Kunden völlig aus“, sagte Mehta. Jene Nutzer, die deutlich mehr Speicher benötigten, bildeten als Enthusiasten eine derzeit nur sehr kleine Gruppe.