Milliarden-Börsenpläne und Chefwechsel bei App-Entwickler Shazam
Berlin/London (dpa) - Bei Shazam stehen die Zeichen auf Wachstum: Der britische App-Entwickler erhofft sich von einem Börsengang Einnahmen von mindestens einer Milliarde Dollar.
Mit dem Ex-Yahoo-Manager Rich Riley an der Spitze will sich das Start-up zudem zu einem führenden Multimedia-Unternehmen mausern. Die Ernennung des 39-jährigen einstigen Wall-Street-Analysten zum Geschäftsführer werteten Beobachter als Zeichen dafür, dass das Unternehmen einen Börsengang in New York statt London anstrebe, schrieb die „Financial Times“ am Dienstag.
Shazam hat nach eigenen Angaben rund 300 Millionen Nutzer in 200 Ländern weltweit. Mit der mobilen App können Nutzer zum Beispiel einen unbekannten Song erkennen lassen und bekommen in wenigen Sekunden den Titel und den Interpreten angezeigt.
„Wir erwarten eine Milliarde Dollar und mehr“, sagte Andrew Fischer, der bisherige Geschäftsführer des Start-ups, der Zeitung zum geplanten Börsengang. Investoren werde derzeit bewusst, dass mobile Anwendungen im Leben der Menschen allgegenwärtig geworden seien. Und entsprechende Anwendungen seien rar.
Am Montagabend kündigte das Unternehmen den Wechsel an der Spitze an. Der einstige Yahoo-Manager Rich Riley wird künftig als Fisher ablösen, der wiederum als Vorsitzender in den Verwaltungsrat wechselt. Mit diesem Schritt und der jüngsten Anwerbung von Daniel Danker vom britischen Sender BBC als Produkt-Manager (Chief Product Officer) will Shazam neue Märkte erschließen.
Riley legt nun über die sogenannten Second Screens den Fokus auf den TV-Markt. In den USA brachte Shazam bereits 2011 eine Anwendung für Werbung, Bonusmaterial und Programmauswahl auf Tablets an den Start. 2012 haben laut Unternehmen über 10 Millionen Menschen in den USA Shazam als ergänzende TV-App genutzt.