Viele Herausforderungen Neue mobile Spiele: Mit dem Hammer auf den Berg
Berlin (dpa/tmn) - Comic-Abenteuer, Wurmloch-Brückenbau und eine Bergtour der anderen Art - das gibt es in den Spiele-Neuheiten für Smartphones. Sechs Titel im Überblick:
Rätselspaß im Comic-Stil
Manchmal sticht unter tausend neuen Smartphone-Spielen ein Juwel hervor. Ein solches Juwel ist „Gorogoa“ von Annapurna Interactive. Das Puzzle-Adventure hat eine bezaubernde Grafik und Musik, der Star ist allerdings das Gameplay. Der Bildschirm ist wie ein Comic mit vier Einzelbildern aufgeteilt. In diesen vier Szenen bewegt sich die Spielfigur. Spieler können in die Szenen zoomen und Details untersuchen. Oder diese vier Szenen miteinander kombinieren. So kann das Bild einer Tür auf das Bild einer Mauer gelegt werden, um einen Eingang zu schaffen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Die Kombination der Bilder sorgt oft für Überraschungen. Dazu erzählt „Gorogoa“ wortlos eine märchenhafte Geschichte. Das Entdeckerspiel gibt es für iOS im App Store. Kosten: 5,49 Euro.
Nervenkitzel beim Schleichen durch die Dunkelheit
2010 schufen Playdead mit „Limbo“ einen Hit, der seitdem auf alle gängigen Plattformen übertragen wurde. Mit „Inside“ legen sie nun auf iOS nach. Auch „Inside“ ist ein düsterer Rätsel-Plattformer. Ohne Vorwissen und Erklärungen schlüpfen Spieler in die Rolle eines kleinen Jungen auf der Flucht. Vor wem? Warum? Das sei an dieser Stelle nicht verraten, denn die größte Stärke des Spiels ist seine Geschichte. Sie zieht Spieler mit der Zeit tief in ihren Bann.
Genau wie „Limbo“ zuvor schafft „Inside“ wortlos eine dichte Atmosphäre und sorgt für Nervenkitzel. Das Herz schlägt schneller, wenn panisch vor Gefahren geflohen wird. Und wenn der Junge leise an Wächtern vorbeischleicht, hält man auch mal mit den Atem an. Die vielen kleinen Rätsel sind nicht sehr schwer, enden beim ersten Versuch trotzdem tödlich. Doch das hält kaum auf. „Inside“ (7,99 Euro im App Store) will man einfach bis zum Ende spielen.
Teenager mit Visionen und einem Zeitproblem
Teenagerin Max Caulfield kehrt zum Fotografiestudium in ihre alte Heimat Arcadia Bay zurück. Vieles hat sich in fünf Jahren Abwesenheit verändert. Und noch bevor sie sich richtig einleben kann, wird sie Zeugin eines gewaltsamen Todes. Durch den Schock erwacht in Max eine unbekannte Gabe: Sie kann die Zeit ein Stück zurückdrehen und so die Tat verhindern. Aber das ist erst der Anfang ihrer Probleme, denn gleichzeitig warnen sie Visionen vor der Zerstörung Arcadia Bays.
„Life is Strange“ von Square-Enix ist ein Adventure in fünf Episoden. Spieler begleiten Max, die nicht nur durch ihre Visionen geplagt wird, sondern auch die typischen Probleme eines Teenagers durchlebt. Dank ihrer Fähigkeit zum Manipulieren der Zeit kann sie ihre Fehler schnell korrigieren. Der Spielverlauf lässt sich so stellenweise beeinflussen. Das spannende Adventure ist bereits für iOS erschienen, die Android-Version folgt demnächst. Die erste Episode ist kostenlos, für 9,99 Euro gibt es das komplette Spiel.
Wurmlöcher treffen auf Hängebrücken
„Bridge Constructor“ und „Portal“ sind zwei Puzzle-Spiele, die eigentlich nicht viel gemein haben. In dem einen müssen möglichst stabile Brücken gebaut werden, in dem anderen Hindernisse mit Hilfe von Wurmloch-Portalen und anderen physikalischen Spielerein überwunden werden. „Bridge Constructor Portal“ von Headup Games mischt beide Reihen zusammen und das Ergebnis macht Laune.
Im Testlabor bauen Spieler Brücken über Abgründe gebaut, damit Fahrzeuge passieren können. Das reicht jedoch nicht ganz. Die Fahrzeuge müssen mit Hilfe der Brücken und Portale auch über Schalter geleitet werden oder die Bekanntschaft von Selbstschussanlagen vermeiden. All das wird humorvoll von GLaDOS, einer künstlichen Intelligenz, beobachtet und kommentiert. „Bridge Constructor Portal“ ist für Android und iOS erschienen und kostet derzeit 5,49 Euro.
Mit dem Mottek in die Berge
Ein Mann im Topf besteigt einen Berg mit einem Vorschlaghammer. Das klingt verrückt und macht wahnsinnig. „Getting Over It“ von Bennett Foddy kann als Geniestreich oder auch als völlig irre beschrieben werden. Tatsächlich versucht darin ein Mann, dessen Unterkörper in einem dicken Kochtopf steckt, sich mit einem großen Hammer über diverse Hindernisse zu ziehen. Das Spiel ist nichts für Grobmotoriker, denn der Hammer muss präzise platziert werden. Oft genug misslingt das, und dann geht es wieder abwärts.
Frust und Freudentränen liegen hier nah beieinander, denn nach der Bewältigung eines unüberwindbar scheinenden Vorsprungs im Berg kann schon die nächste harmlose Kante wieder für den Fall in die Tiefe sorgen. Jazz, Klassik und Motivationssprüche versuchen dann, Spieler wieder zu beruhigen. Denn der Berg besteigt sich nicht von allein. Die Klettertour der anderen Art kostet 5,49 Euro im App Store.
Flotte Kartenduelle für das Smartphone
Das Pen&Paper-Rollenspiel Pathfinder kriegt einen Mobil-Ableger spendiert. „Pathfinder Duels“ von 37Games springt auf den Zug der strategischen Sammelkartenspiele auf, bekannt durch „Magic“, „Hearthstone“ oder „Yu-Gi-Oh!“. Auch „Pathfinder Duels“ setzt auf direkt Duelle zweier Spieler, die Karten aus ihrem Deck aufs Spielfeld legen und damit den Gegenspieler angreifen, ihm Fallen stellen oder sich verteidigen können.
Das Spiel für Android und iOS will sich aber besser den Bedürfnissen von Smartphone-Nutzern anpassen, also schneller und weniger komplex sein. Die Gefechte sind entsprechend kurz und actionreich angelegt, Spieler ziehen nicht abwechselnd, sondern gleichzeitig neue Karten. Wie bei allen Sammelkartenspielen muss für ein besseres Kartendeck auch echtes Geld investiert werden. Das Basisspiel ist aber kostenlos, so dass sich Interessenten selbst überzeugen können, ob der Sprung vom Rollen- zum Kartenspiel geglückt ist.