o2 wächst dank Smartphones und mobilem Internet
München (dpa) - Das Geschäft mit Smartphones und mobilem Internet boomt: Der viertgrößte Mobilfunkbetreiber o2 lockte im vergangenen Jahr mehr als eine Millionen neue Kunden an und steigerte die Umsätze.
Doch auch die Konkurrenz schläft nicht.
Deutschlands viertgrößter Mobilfunker o2 hat im vergangenen Jahr weiter vom Trend zu Smartphones und mobilem Internet profitiert. Insgesamt wuchs die Zahl der Mobilfunkkunden 2011 um 7,8 Prozent auf rund 18,4 Millionen, wie die deutsche Tochter des spanischen Telekomriesen Telefónica am Freitag in München mitteilte.
Der Umsatz kletterte auf den Rekordwert von 5 Milliarden Euro. Trotzdem vergrößerte sich der Abstand zum direkten Rivalen E-Plus, der mit 22,7 Millionen inzwischen fast 4 Millionen Mobilfunkkunden mehr hat. Branchenführer auf dem hartumkämpften Markt in Deutschland sind mit weitem Abstand Vodafone und die Deutsche Telekom mit jeweils rund 35 Millionen Kunden.
„Mit den im Januar neu eingeführten Smartphone-Tarifen und den dazu passenden Endgeräten bauen wir auch zukünftig auf das Datengeschäft und setzen weiterhin auf profitables Wachstum“, sagte o2-Finanzchefin Rachel Empey. Neben der Vertragskundenzahl sei vor allem das Datengeschäft gewachsen.
Ein Trend, der seit Jahren stetig und kräftig wächst: Hat nach Schätzungen des Telekom-Verbands VATM ein Mobilfunkkunde vor fünf Jahren noch eine Datenvolumen von knapp einem Megabyte monatlich übertragen (weniger als eine mittlere Foto-Datei), waren es 2011 bereits 166 Megabyte - Tendenz steigend.
Wichtigster Treiber dieser Entwicklung sind die Smartphones. Laut Branchenverband für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) wird der Absatz dieser Geräte in Deutschland in diesem Jahr auf 15,9 Millionen Stück steigen - ein Zuwachs von mehr als einem Drittel verglichen mit 2011.
Davon profitiert auch o2, der bereinigte operative Gewinn wuchs um 5 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro. Damit bleibt die deutsche Tochter ein wichtiger Ertragsbringer für die spanische Mutter, die auch 2011 deutlich unter der Schwäche ihres Heimatmarktes zu leiden hatte.
Angesichts der Folgen der Schuldenkrise und hoher Arbeitslosigkeit wanderten in Spanien viele Kunden zu Billiganbietern ab. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn in den Büchern von Telefónica auf 5,4 Milliarden Euro. Gestützt wurde das Geschäft allerdings von den guten Geschäften in Südamerika. Der Telekomriese macht dort inzwischen fast die Hälfte seines Umsatzes von 62,8 Milliarden Euro.