„Generation Mobile“ Online-Portal „watson.de“ am Start

Berlin/Zürich (dpa) - Mit „Nachrichten ohne blabla“ soll ein neues Online-Nachrichtenportal in Deutschland die junge Zielgruppe erreichen.

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Der Werbevermarkter Ströer bringt „watson.de“ an diesem Donnerstag mit 25 Redakteuren in Berlin an den Start. „Unsere Zielgruppe ist die „Generation Mobile“, also die Leute, die mit dem Smartphone und sozialen Medien groß geworden sind“, sagte der für Medieninhalte verantwortliche Ströer-Geschäftsführer, Marc Schmitz, der Deutschen Presse-Agentur. Das Portal ziele auf die Gruppe der etwa 20- bis 35-Jährigen.

Die Inhalte sind für Nutzer umsonst, das Portal wird über Werbung finanziert. Schmitz sieht eine Marktlücke für ein journalistisches Vollprogramm für diese Zielgruppe: „Es wird der Dreiklang: Nachrichten, Unterhaltung, Debatte.“ Zu dem börsennotierten Medienhaus gehört bereits das reichweitenstärkste Nachrichtenportal Deutschlands, „t-online.de“.

Ströer hat Redaktionskonzept, Design und Technologie in Lizenz von dem 2014 gestarteten Schweizer Portal „watson.ch“ übernommen. Der Name entstand bei der Titelsuche aus Spielereien mit dem englischen Ausspruch „what's on?“ - auf Deutsch: Was ist los? -, wie „watson.ch“-Geschäftsführer Michael Wanner sagt. Das Portal arbeitet mit vielen Fotos und Videos und präsentiert sich selbst („Wir über uns“) etwa als Klickstrecke: „Kennst du diese 10 Fakten zum Newsportal watson?“

„Unser Erfolgsmodell: Wir sprechen die Sprache der Zielgruppe, die mit Social Media aufgewachsen ist und passen uns den Nutzungsgewohnheiten dieser Generation an“, sagt Wanner. „Unser Content ist so aufbereitet, wie es die Generation Social Media gewohnt ist - mit allen Facetten des digitalen Storytelling.“ Ströer verfolgt mit „watson.de“ dieselbe Linie.

„Watson.ch“ ist nach vier Jahren noch nicht in der Gewinnzone, will dieses Ziel aber in den nächsten zwei Jahren erreichen, wie Wanner sagt. Die Entwicklung verlaufe erfreulich: „Wir erreichen derzeit 1,5 Millionen Unique Clients und 11 Millionen Besuche im Monat, Tendenz steigend“, sagt Wanner. „Im Januar 2018 waren es plus 23 Prozent bei den Besuchen gegenüber dem Vorjahresmonat und plus 16 Prozent bei den Unique Clients.“

Ströer nennt keine Zahlen. „Was das Geschäft und die Reichweiten angeht, haben wir ambitionierte Pläne, aber dazu äußern wir uns nicht“, sagte Schmitz. „Watson.de“ wolle in einer Liga mit Portalen für eine ähnliche Zielgruppe spielen, etwa „Bento“, dem „Spiegel Online“-Ableger für die jüngere Zielgruppe. Ströer strebt mehr als zehn Millionen Visits im Monat an. „Wir wollen in diesem Jahr auf Flughöhe kommen“, sagt Schmitz. Anders als die Schweizer hat „watson.de“ mit Ströer den größten Online-Vermarkter im Rücken.