Privatsphäre wahren: Datenschutz vor App-Installation prüfen
München (dpa/tmn) - Apps machen das Leben mit Smartphone einfacher. Einige der Programme greifen aber mehr Nutzerdaten ab als nötig. Darauf weist der Tüv Süd hin. Deshalb liest man vor der App-Installation lieber genau, welche Rechte sie beansprucht und ob sie diese für ihre Zwecke überhaupt braucht.
Viele App-Nutzer geben unbewusst mehr aus ihrer Privatsphäre preis, als ihnen lieb sein dürfte - und als nötig ist. Dazu zählen beispielsweise Kalendereinträge, besuchte Webseiten oder der persönliche Standort. Einige Apps für die Smart Devices verlangen Zugriff auf Daten, die sie für ihre Funktion gar nicht benötigen, erklärt Rainer Seidlitz vom Tüv Süd.
Was genau mit den Daten passiert, steht in den Bestimmungen zum Datenschutz. „Die werden von vielen Nutzern ohne genaue Kenntnisnahme akzeptiert“, sagt Seidlitz. Darin gibt es aber Antworten auf wichtige Fragen: Welche Daten erhebt die App zu welchem Zweck? Werden Daten an Dritte weitergegeben oder verkauft? Sitzt der App-Anbieter im Ausland und ist dadurch von einem niedrigen Datenschutz-Niveau auszugehen? Es lohne sich, die Details zu checken, betont der Tüv-Experte.
Bleiben nach dem Lesen des Kleingedruckten noch Zweifel, ob die App tatsächlich den Kalender lesen darf, ist es laut Tüv Süd besser, das Programm erst gar nicht zu installieren. Welche Zugriffsrechte eine App fordert, steht häufig schon auf den Webseiten der Appstores oder auf der Produktseite in den entsprechenden Apps für Android, iOS und Windows Phone. iOS-Nutzer können Apps außerdem den Zugriff auf bestimmte Bereiche des Telefons auch noch nachträglich entziehen. Das geht im Menü unter dem Punkt „Datenschutz“.