ProtonMail: E-Mails einfach und sicher verschlüsseln

Meerbusch (dpa-infocom) — Die wirksamste Möglichkeit, sich als Internetbenutzer vor Schnüffeleien von Geheimdiensten und Hackern zu schützen, ist die Verschlüsselung von E-Mails. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn sensible Informationen per Mail verschickt werden sollen.

Foto: dpa

Zwar gibt es dafür inzwischen brauchbare und sichere Lösungen, doch besonders benutzerfreundlich sind sie in der Regel nicht. Genau das möchte ProtonMail ändern. Der schweizerische E-Mail-Anbieter verschlüsselt mit wenigen Klicks alle Nachrichten auf sichere Art und Weise.

Dazu nutzt er die Standards AES, RSA und OpenPGP, die als nahezu unknackbar gelten. Senden sich ProtonMail-Nutzer untereinander E-Mails, merken sie von der Verschlüsselung überhaupt nichts. Sie läuft vollständig transparent auf den Servern des Anbieters ab. Das ist sehr benutzerfreundlich.

Sendet der Anwender jedoch eine E-Mail an einen Nutzer von Google, Yahoo, GMX, Web.de oder einen anderen Drittanbieter, muss er ein Passwort eingeben. Nur mit diesem Passwort entschlüsselt der Empfänger die Nachricht, die daraufhin im Browser angezeigt wird. Der Empfänger muss weder selbst ein Konto bei ProtonMail eröffnen, noch eine spezielle Software installieren.

Der sichere E-Mail-Service ist grundsätzlich gratis. Das kostenlose Basiskonto enthält eine E-Mail-Adresse mit der Endung @protonmail.com sowie 500 Megabyte Speicherplatz. Außerdem darf jeder Benutzer „nur“ 150 E-Mails am Tag versenden. Für die meisten Anwender sollte das ausreichen, andere können das Konto kostenpflichtig erweitern.

ProtonMail lässt sich lediglich über die Webseite des Anbieters oder über die Apps für Android und iOS nutzen. Da die Mail-Protokolle IMAP, SMTP und POP3 derzeit noch nicht unterstützt werden, funktioniert der Dienst nicht mit E-Mail-Programmen wie Outlook oder Thunderbird. Außerdem spricht ProtonMail aktuell nur Englisch.

Die Verantwortlichen betonen übrigens, dass sie selbst keinen Zugriff auf die Daten der Kunden haben. Diese liegen so verschlüsselt auf den Servern des Anbieters, dass dieser selbst nicht heran kann. Das gilt damit ebenso für Geheimdienste, Hacker & Co.